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WAX TRADERS (AT)
Die Veranstaltung
Eva-Maria Bertschy | Uraufführung
Inszenierung: Eva-Maria Bertschy
Die Geschichte des Handels ist eine Geschichte der Verflechtungen – von Märkten und Menschen, von kolonialen Strukturen, globaler Ausbeutung und kultureller Aneignung. Mit dem Musiktheaterstück WAX TRADERS (AT) verschiebt die GROUP50:50 den Fokus von Zahlen und Handelsbilanzen auf die Stimmen jener, die
textilen Stoffen Leben eingehaucht haben.
Über zwei Jahrhunderte erstreckt sich die Erzählung, die von den Baumwoll- und Tuchmärkten Europas bis in die Märkte, Schneidereien und Straßen der heutigen Metropolen in West- und Zentralafrika reicht.
Es begann als koloniale Handelsware: europäische Stoffe, produziert für den afrikanischen Markt, etwa in Form der Indiennes, die im 18. Jahrhundert gegen Sklaven getauscht wurden, oder der Waxstoffe, produziert in der Schweiz und vertrieben von der Handelsgesellschaft der Basler Mission. In westafrikanischen Händen wurden die Stoffe zum verbindenden Element einer eigenständigen Mode- und Kulturbewegung. WAX TRADERS erzählt die Geschichten der Menschen dahinter: von den legendären Traderinnen, die in den 1960er Jahren die westafrikanischen Märkte beherrschten, bis hin zu jenen, die sich heute in einer von Billigimporten überfluteten Wirtschaft behaupten.
Mit seiner Mischung aus Musik, Performance und dokumentarischem Material wird WAX TRADERS zu einem musikalischen Archiv jener, die den Stoffen ihren Wert gaben – und oft unsichtbar blieben. Die Musik schöpft aus den Archiven westafrikanischer Popmusik, kombiniert mit neuen Kompositionen, die in Zusammenarbeit mit Musikschaffenden aus Ghana und der Demokratischen Republik Kongo entstanden sind. Mode und Kostüme spielen eine zentrale Rolle:
Verwendet werden Waxprints, deren Muster auch politisch lesbar sind – als Symbole für Macht, Widerstand und kulturelle Identität.
Das Musiktheaterstück ist Teil des größeren Projekts WAX UNITED (AT), das sich multidisziplinär mit den kolonialen und postkolonialen Handelsverflechtungen zwischen Europa und Westafrika auseinandersetzt.
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