Wildnistrail Buchensteig (Reichraminger Hintergebirge)

Quelle/Autor: Nationalpark Kalkalpen

Große Klause
Klaushütte
Der Buchensteig führt ins Herz des Nationalpark Kalkalpen
Am Seilsteg kommst du trocken über den Großen Bach
Herbstwanderung am Buchensteig
Im Herbst entfaltet der Buchenwald seine ganze Farbenpracht
Herbstzauber am Großen Bach
Ein erfrischendes Bad gefällig??

Die Tour

Weltnaturerbe erleben!
Einst nutzten Holzknechte & Almbauern den alten Weg ins Reichraminger Hintergebirge. Je nach Lust & Laune oder Kondition lässt sich der Weg in zwei Wegetappen erwandern.

Der Nationalpark Kalkalpen ist das größte Buchenwald-Schutzgebiet der Alpen und seit 2017 als erstes UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs ausgezeichnet.  Bei der Wanderung am Buchensteig erlebt man hautnah die Rückkehr der Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen. Das Besondere entlang des Weges sind die naturnahen Buchenwälder, von denen es in Europa nur noch wenige Reste gibt. Am "Wildnistrail Buchensteig" wandert man immer leicht bergauf und bergab, gemütlich dem Bachlauf folgend in zwei Etappen über den Wilden Graben weiter bis zur Klaushütte, die zur Rast einlädt. Zurück geht´s am selben Weg oder auf der Schotterstraße (Hintergebirgs-Radweg), welche auf der gegenüberliegenden Bachseite verläuft.

Mehr Infos findet ihr auf  www.kalkalpen.at

und unter www.facebook.com/waldwildnis

Autorentipp

Bitte vergessen Sie nicht die Tour bevor es losgeht „offline“ zu speichern (rechts oben), da der Handyempfang in der Waldwildnis des Nationalparks nicht immer vorhanden ist.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
265 hm
Abstieg
179 hm
Tiefster Punkt 407 m
Höchster Punkt 535 m
Dauer
5:30 h
Strecke
9,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz Anzenbach

Ziel

Klaushütte

Weg

1. Etappe: Bis Wilder Graben (ca. 1 Stunde)

Unmittelbar nach dem Schranken beim Parkplatz Anzenbach beginnt links der Steig in einer großen Schleife Richtung Hintergebirge. Gleich zu Beginn tauchen wir ein in eine Mischung aus Buchen- und Fichtenwald, der mehr und mehr zu einem ursprünglichen Buchenwald wird. Nach ca. 15 Minuten erreichen wir die Hängebrücke über den Bach.

Ab der Hängebrücke wandern wir durch einen Mesophilen Buchenwald, der gut mit Wasser versorgt ist und feucht entlang des Baches liegt. Nicht unweit oberhalb der Brücke sollte ursprünglich Anfang der 80er Jahre ein Speicherkraftwerk mit zwei großen Staumauern errichtet werden. Eine oberhalb der Hängebrücke, die zweite im Bereich der Großen Klause. Vernunft hat gesiegt und heute ist dieses Gebiet ein Naherholungsraum und Eldorado für Wildtiere geworden.  

Allmählich schwenkt der Bach in Richtung Süden und Südwesten. An einer Schulter mitten im dichten Buchenwald erkennen wir gut 100 Meter unter uns die Einmündung des Plaißabaches in den Reichramingbach, der ab hier Großer Bach heißt. Gegenüber die Hütte der Maierralm und unter uns eine ebene Stelle. Hier wohnte einst ein Föster, der das Triftgeschehen am Zusammenfluss zwischen Plaißabach und Reichramingbach kontrollierte und allfällige Verklausungen verhinderte. Im steilen Südhang werden Relikte der Nutzungsgeschichte erkennbar, denn wir treten in einen ehemaligen Fichtenforst. Hier sieht man eindrucksvoll, wie Laubgehölze in die Baumschicht einwachsen, zahlreiche der viel zu dicht stehenden Fichten absterben und sich so die Monokultur langsam in einen naturnahen Wald umwandelt.

Gleich ändert sich die Waldstruktur wieder, denn der Buchenwald wird älter, die Totholzmenge deutlich mehr und der Weg schlängelt sich auf alten Pfaden hinauf zu einem Felsriegel (mit Informationstafel über die Waldtypen am Buchensteig). Hier wechselt der Mesophile Buchenwald in den Trockenhang-Buchenwald mit wildwachsenden Orchideen und verschiedenen Mischbaumarten wie Echter Mehlbeere und Roter Hartriegel. 

An manchen Stellen gewährt der Große Bach einen Blick in sein von Süden kommendes Bachbett. Kleinere Bächlein in tief eingeschnittenen Gräben sprudeln nach Regenfällen im Frühjahr, können aber auch zu reißenden Wildbächen werden. Die Hänge werden steiler und der Buchensteig entwickelt sich hier mehr und mehr zum alpinen Steig (Achtung Rutschgefahr!).

An einem markanten Felsriegel mit Blick in Richtung Süden wechseln die Vegetation und die Baumartenzusammensetzung deutlich und der Weg dreht sich ca. 800 Meter bachaufwärts in den Wilden Graben. Es wird heller und sonniger, die Kraut-, Strauch- und Bodenvegetation wird deutlich mehr und vielfältiger. Vereinzelt tritt die Bergulme in Erscheinung. In der Nähe des Baches wird der Moosbewuchs mit Farnen an den Bäumen stärker und man merkt die Kühle und Feuchte des Wilden Graben-Baches.

An einer kleinen Holzbrücke überqueren wir den Wilden Graben-Bach. Hier geht es einerseits bergauf zur Ebenforstalm und andererseits bergab zur zweiten Etappe des Wildnistrails (Gehzeit bis hier 1 Stunde).

2. Etappe: Wilder Graben bis Klaushütte (ca. 2 Stunden)

Von der Holzbrücke folgen wir der Schotterstraße Wilder Graben ungefähr 100 Meter bergab bis zum Einstieg in die zweite Etappe des Buchensteiges rechts der Straße. Die ersten paar Minuten geht es etwas bergauf, dann aber verläuft der Weg annähernd immer auf gleicher Höhe. Wir tauchen ein in ein Dickicht an jungen Buchen. Bald hören wir wieder das Rauschen des Großen Baches. Im Frühling und Herbst ist der wunderschöne Blick ins Tal frei. Der Wald wird im Laufe des Weges älter, auffallend ist hier der Totholzanteil: Liegende, vermodernde Stämme, mit Pilzen und Moosen bewachsen, sind bald Nährboden für junge Bäume.

Auf einer Geländekante hat ein Sturm im Sommer 2012 zahlreiche mächtige Buchen zu Fall gebracht. Sonnenlicht dringt nun auch im Sommer wieder auf den Waldboden und das ist nun die Chance für eine neu aufkommende, strukturreiche, üppige Bodenvegetation in der sich Brombeere, Himbeere, Waldgeißbart, Adlerfarn, Brennnessel, Rossminze, Thymian, Kreuzkraut, Alpendost und viele andere besonders wohl fühlen. Nektarbesucher freuen sich über das Nahrungsangebot und bald werden sich wieder zahlreiche Schmetterlinge auf der Waldlichtung tummeln. Veränderungen sind das einzig Beständige in der Natur.

Nach ca. einer halben Stunden queren wir den ersten von drei wasserführenden Gräben, die nach Regengüssen zu reißenden Wildbächen anschwellen können. Mit etwas Glück kann man hier einen Feuersalamander beobachten.

Mehr und mehr senkt sich der Weg, sodass wir auf der anderen Bachseite den Hintergebirgsradweg gut erkennen können. Dann steigt er wieder kurz, bis wir schließlich in eine Bachbiegung hinunter sehen und der Weg auf ein halbinselartiges Plateau führt (Gehzeit bis hierher ca. 1 Stunde ab Wilder Graben).

Auf diesem Plateau finden wir einige alte Eisenteile und Betonsockel, Überreste einer Holzseilbahn, die von hier bis auf den Ebenforst – Bereich Taborwald - führte. Diese Bahn wurden in den 1920er Jahren errichtet, nachdem die Holztrift am Ebenforstbach eingestellt wurde. Das Plateau rund um die Talstation wurde als Holzlager verwendet. Die Stämme wurden dann auf dem Wasserweg nach Reichraming getriftet.

Mehr und mehr geht es nun dem Bach zu, bis wir schließlich nach 10 Minuten im Bereich Wasserboden einen Holzsteg erreichen, über den wir bequem am Ufer entlang wandern. Interessant ist hier die große Quelle, die im Bereich unterhalb des Holzsteges entspringt. Hier entwässert erstaunlicherweise der Ebenforstbach, der am Ebenforst Plateau verschwindet und dann unterirdisch weiterfließt.

Unmittelbar danach queren wir über einen zweiten, kürzeren Holzsteg den Kohlersgraben. Hier zweigt der Begsteigersteig Richtung Ebenforstalm ab. Wir bleiben aber am Buchensteig geradeaus. Der Weg führt nun immer in relativer Bachnähe bis zur Einmündung in die Schotterstraße und weiter zur Rabenbachbrücke. Hier überqueren wir den Großen Bach und wandern das letzte Stück (ca. 15-20 Minuten) bachaufwärts am Hintergebirgsradweg vorbei an der Großen Klause bis zur Klaushütte.

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TIPPS FÜR RUNDWEG-VARIANTEN

* Alternativ Kreuzweg - Rauchgrabeneck - Forststraße - Steig (unterhalb Kronsteineralm) - Brunnbach (Wegzeit ca. 2 Stunden) - Parkplatz/Haltestelle Brunnbach/Stadl. (Tipp! Über die Sommermonate ist eine kleine Wirtschaft im Brunnbachstadl von Freitagnachmittag bis Sonntagabend geöffnet und lädt zur Einkehr ein.) 

* Kombinierte Wander- und Radtour
Mit dem Fahrrad vom Parkplatz Anzenbach auf dem Hintergebirgsradweg bis zum Wilden Graben. (Wegzeit ca. 20 Minuten, Fahrrad parken, absperren) - Buchensteig Etappe 2 bis Große Klaushütte wandern (Wegzeit ca. 2 Stunden) - retour Wanderung am gleichen Weg bis Wilder Graben - Rückfahrt mit Fahrrad. Alternativ Große Klaushütte am Hintergebirgsradweg (Forststraße) retour wandern bis zum Wilden Graben - Rückfahrt mit dem Fahrrad.

* Die große Rad - Wander - Variante
Sie verabreden sich zu einer erlebnisreichen Hintergebirgstour mit Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten:
Eine Partie fährt vom Anzenbach-Schranken mit dem Fahrrad am Hintergebirgsradweg zur Großen Klaushütte (Wegzeit ca. 1 Stunde), die 2. Partie wandert am Buchensteig zur Großen Klaushütte (Wegzeit 3,5 Stunden). Dort tauschen die Teams Fahrräder und Wanderschuhe und in umgekehrter Richtung geht´s wieder zurück zum Parkplatz Anzenbach.

E-Bike-Verleihstation in Reichraming emobility
Verleihstation in REICHRAMING von Mai bis ENDE SEPTEMBER geöffnet!
Radrückgabe und Verleih außerhalb der Öffnungszeit gegen telefonischer Vereinbarung möglich. Kontakt: www.emobility.co.at

Anreise

Anfahrt

Über die Eisenbundesstraße (B115)

von 4400 Steyr - 4452 Ternberg - 4462 Reichraming Ortsmitte - Ortsteil Dirnbach - Parkplatz Anzenbach

von 3335 Weyer - 4463 Großraming - 4462 Reichraming Ortsmitte - Ortsteil Dirnbach - Parkplatz Anzenbach

Parken

Parkplatz Anzenbach bei Reichraming, Toilettenanlage und Infopoint vor Ort
Gebührenpflichtig von 1. Mai - 31. Oktober

Weitere Informationen

Weltnaturerbe Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Begleitheft zum Weg kostenlos downloaden: Nationalpark Wildnistrail Buchensteig

Ausrüstung

Bergschuhe, Getränke und Proviant für unterwegs

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