Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1350 hm |
Abstieg
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1350 hm |
Tiefster Punkt |
Wochenbrunner Alm 1050 m |
Höchster Punkt |
Hintere Karlspitze 2281 m |
Dauer
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7:00 h |
Strecke
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8,9 km |
Vordere und Hintere Karlspitze
Quelle: Alpenverein Braunau, Autor: Wolfgang Lauschensky
Die Tour
Die beiden Karlspitzen westlich des Ellmauer Tors werden am Normalweg in leichter Kletterei bis II° nach UIAA erklommen.
Die Besteigung der beiden Karlspitzen liegt in der Bewertung zwischen sehr anspruchsvoller Bergtour mit Kletterstellen, Klettern im leichten Fels bis II° und Klettersteig (wenige Klammern). Viele Teilabschnitte sind recht exponiert, einfachere Partien aber auch recht schottrig (mit entsprechender Steinschlaggefahr). Die Wegführung durch die Ostflanke ist ausreichend blau und rot markiert (Punkte und Striche).
Autorentipp
Falls man Probleme am exponierten Grat zur Vorderen Karlspitze hat, bietet sich die etwas einfacher zu besteigende Hintere Karlspitze als alleiniges Gipfelziel an. Sind die Bedingungen am Zustieg zum Verbindungsgrat zu heikel, kann als ebenfalls sehr schöne und wesentlich leichtere Alternative die gegenüberliegende Hintere Goinger Halt begangen werden.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Wochenbrunner Alm
Ziel
Hintere Karlspitze
Weg
Eine breite (zuerst recht steile) Schotterstraße führt in 20 Minuten zur Gaudeamushütte hinauf. Links beginnt der markierte Wanderweg ins Kübelkar. Bald verzweigt sich der Weg: links geht’s zur Gruttenhütte, rechts ins Kübelkar. Querung einer Schuttreise, dann in mehreren Kehren durch geröllbeladene Latschengassen bis zur Einmündung in den Jubiläumssteig. Nordwärts wird ein steiles Schuttkar gequert, danach in den linken Begrenzungsfelsen hoch über dem Kar etwas exponiert aber seilgesichert ins Kübelkar zurückgequert. Nun geht es etwas unangenehm im Geröllkar nach rechts zu einer Mulde hinauf. Diese wird rechts umgangen. Vor der brüchigen Felsstufe, die zum Ellmauer Tor führt, quert man links auf einen Rücken. Die folgende Geröllrinne wird unter den Felsen der Vorderen Karlspitze am höheren, unmarkierten Steig bis zu einem Wiesen-Schrofenhang angestiegen. Dieser wird entlang einer Rampe weglos bis zu einem Schrofenrücken gequert. Am Rücken steigt man zum unteren Geröllfeld hinauf. Dieses wird in mehreren Serpentinen bis zum oberen Ende überwunden. Rote und blaue Markierungen weisen nun den Durchstieg durch die Ostflanke der Karlspitzen. Eine kurze Felsstufe quert man bis zu einer steilen, gestuften Felsrinne (-I°), der durch eine kurze Engstelle (+I°) nach oben gefolgt wird . Schon vor ihrem Ende verlässt man sie nach rechts und quert über kurze Felsstufen und Platten zum oberen Geröllfeld. Dieses wird leicht ansteigend nach rechts oben zur nördlichen Felsbegrenzung gequert (evtl. vorhandene Firnfelder könnten auch etwas tiefer im losen Geröll umgangen werden). Ein leicht abdrängender Steilaufschwung (II°) kann mithilfe einiger Griff- bzw. Trittklammern überklettert werden, ein angedeuteter, steiler Pfeiler enthält ebenfalls einige Klammern, danach wird deutlich leichter in einer seichten Rinne (Gehgelände) nach rechts gequert. Vor der mächtigen, glatten Wand weisen die Markierungen nach links, eine breitere Geröllrinne wird kurz angestiegen, bevor eine Wandstufe (-II°) nach rechts (zwei Klammern) überklettert wird. Eine gut gestufte Rinne führt unter dem gewaltigen Überhang namens Bügeleisen schräg links nach oben. Ein kurzer Felsaufschwung wird mithilfe weniger Klammern überklettert, man gelangt in eine gut gestufte Steilrinne, die rechts eines nach Süden überhängenden Gratturms in die Gratscharte führt.
Vordere Karlspitze: Der Gratturm wird westseitig im steilen Schutt abwärts umgangen, es werden nun einige Gratzacken (1° bis -II°) teils recht exponiert in einigem Auf und Ab überklettert, dazwischen auch kurz Gehgelände. Der finale Nordgratrücken zum Gipfelkreuz der Vorderen Karlspitze ist dann etwas einfacher begehbar. Nun muss der Grat zur Abstiegsscharte zurückgekraxelt werden.
Hintere Karlspitze: Der am Fels aufgemalte Wegweiser "Ht.K." weist über einen schmalen, gut griffigen, aber exponierten Felsrücken (I°) nordwärts. Gleich darüber wechselt Gehgelände mit schrofigen Felsstufen. Ein kaminartiger, fast senkrechter Riss wird durch drei Klammern unterstützt überklettert, darüber wird westlich des Südgrates in kurzen Stufen und einfachem Steig der höchste Punkt der Hinteren Karlspitze erreicht. Das Gipfelkreuz befindet sich wenige Meter tiefer am Ostgrat.
Abstieg zur Gratscharte entlang des Anstiegs. Der Einstieg in die oberste Steilrinne der Ostflanke ist durch ein Rotes Herz mit Punkt und einem Pfeil nach unten markiert. Nun wird vorsichtig (Steinschlag!) entlang des Anstiegs bis unter das Ellmauer Tor abgeklettert und etwas mühsam durch das Kübelkar der Ausgangspunkt erreicht.
Anreise
Anfahrt
Aus dem Süden über Kitzbühel, aus dem Osten über Lofer und aus dem Norden über Kössen nach St. Johann in Tirol. Dann auf der B312 bis Ellmau. Aus dem Westen von Kufstein bzw. Wörgl auf der B312 bis Ellmau. Dem Wegweiser Wochenbrunn nordwärts folgen und auf der Mautstraße bis zum großen Parkplatz bei der Wochenbrunneralm hinauffahren.
Parken
Parkplatz Wochenbrunner Alm.
Weitere Informationen
Gaudeamushütte: http://dav-main-spessart.de/index.php?article_id=111
Ausrüstung
Wanderausrüstung, Helm, evtl. Klettergurt, Karabiner und kurzes Sicherungsseil!
Sicherheitshinweise
Absturz- und Abrutschgefahr! Teilweise recht exponiert, oft auch schottrig.
Klettergeschick bis II°, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt nötig.