Übergang von der St. Pöltner Hütte zum Berghotel Rudolfshütte

Quelle: Alpenverein Sankt Pölten, Autor: ÖAV Abteilung Hütten und Wege

Karl-Fürst-Hütte

Die Tour

Auf diesem Übergang werden nicht nur eine lange Wegstrecke und viele Höhenmeter überwunden, sondern auch ausgesetzte Stellen von denen nicht alle versichert sind. Das Gelände ist alpin und abwechslungsreich und der Weg führt über Schutt, Fels und Eis. 

Versierte Bergsteiger kommen bei diesem Übergang sowohl sportlich als auch landschaftlich auf ihre Kosten. Es gibt mehrere mögliche Gipfelabstecher entlang des Weges und das Panorama auf die umliegenden Gipfel der Granatspitz- und Venedigergruppe ist atembraubend. Wer gegen Ende der Tour noch Kraft hat kann von der Granatscharte (2945m) die Granatspitze (3089m) besteigen. Die leichte Kletterei (I-II) über den felsigen Gipfelaufbau macht Spaß und der Blick vom Gipfel ist phänomenal.

Autorentipp

Von der Granatspitzscharte kann die Granatspitze bestiegen werden, ungesichert dauert es ca. 15-20 Minuten, mit Seilsicherung etwas länger. Man sollte auch berücksichtigen, dass es ein beliebter Gipfel ist und dementsprechend stark frequentiert.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1435 hm
Abstieg
1626 hm
Tiefster Punkt Grüner See
2245 m
Höchster Punkt Granatscharte
2945 m
Dauer
10:30 h
Strecke
15,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

St. Pöltner Hütte

Ziel

Berghotel Rudolfshütte

Weg

Von der St. Pöltner Hütte wandert man in südöstlicher Richtung über den Weinbichl (mit kurzen gesicherten Passagen), an der Wegkreuzug wählt man den rechten Weg in Richtung Messeling und Messelingscharte und wandert weitgehend eben bis in die Scharte (2560m). Von hier kann in etwa 20 Minuten der Messeling (2693m) bestiegen werden. Der Weiterweg führt von der Scharte anfangs steil bergab zum Grauen See, am Westufer vorbei zum Schwarzen und Grünen See bis zur Weggabelung (2245m). Man wählt den linken Weg und wandert leicht ansteigend zum Dabersee, an der Weggabelung vor dem See geht man wieder nach links und umrundet den See oberhalb des Nordwestufers. Über die Reste des Daberkees erklimmt man die Donabaumscharte (2732m) und entlang der Seilverischerungen die Amertaler Höhe (2841m). Stellenweise kann es eisig sein, aber Schutt und Schnee überwiegen auf dem steilen Anstieg über die Gletscherreste.

Über die Nordseite verlässt man den Gipfel und steigt in die Amtertalerscharte (2718m) ab und folgt dem teils ausgesetzten Grat (Eisenseile und -stifte entschärfen einige Stellen) zum Großen Landeggkopf (2900m), der Weg verläuft ca. 70hm unterhalb des Gipfels vorbei und führt in einem Rechtsbogen zur Karl-Fürst-Hütte (2629m), einer unbewirtschafteten Unterstandshütte.

Für den Weiterweg zur Granatscharte (2945m) hat man nun zwei Optionen, die leichtere ist hier in der Karte eingetragen und führt von der Hütte in östlicher Richtung unterhalb des Rabenstein vorbei und über den Gletscher in die Scharte.  Die zweite Variante folgt von der Hütte dem linken Weg hinauf in Richtung Weite Scharte und folgt dann dem teilweise Drahtseilversicherten Grat zum Gipfel des Rabenstein (2902m). Über den ausgesetzten Grat geht es weiter, dann über den Gletscher zur Scharte.

Von der Granatscharte kann man die Granatspitze (3086m) besteigen, ungesichert benötigt man dafür etwa 20 Minuten. Man klettert über die Felsblöcke des Gipfelaubaus empor (Schwierigkeit I-II), ob man den Gipfel mit oder ohne Seil erklettert sollte man gut abwägen und nach eigenem Können und Erfahrung entscheiden.

Etwas einfacher als die Granatspitze ist die Besteigung des Stubacher Sonnblick (3088m) über den felsigen Südgrat (Schwierigkeit I). Der Aufstieg dauert etwas weniger als eine halbe Stunde.

Von der Granatscharte gibt es wieder zwei Möglichkeiten um zur Rudolfshütte zu gelangen, die etwas kürzere Variante ( etwa 1 3/4 Stunden) ist hier in der Karte eingetragen. Man quert unterhalb der Granatspitze den Gletscher und steigt über Eis, Schnee und Schotter ab zum Weißsee und läuft an dessen Ostufer entlang zur Rudolfshütte.

Die zweite Möglichkeit dauert ca. 10 Minuten länger und verläuft eine längere Strecke auf dem Gletscher. Meist wird diese Route als Auf- und Abstieg von der Rudolfshütte auf Grantspitze oder Sonnblick gegangen. Von der Granatscharte quert man unterhalb des Sonnblick den Gletscher zur Sonnblickscharte (2806m). In einem Bogen steigt man am Rand des Gletschers ab und trifft auf den Weg zum Hohen Fürleg (2943m). Die Besteigung des Gipfels dauert von der Weggabelung etwa eine Dreiviertelstunde. Zur Hütte biegt man an der Wegkreuzung rechts ab, wandert zwischen zwei Seen hindurch und biegt an der Weggabelung links ab. Man umrundet den Weißsee und galngt schließlich zur Rudolfshütte.

Weitere Informationen

Ausrüstung

Eine ordentliche Bergausrüstung ist unerlässlich. Wetterfeste Kleidung für Höhen um die 3000m, Erste-Hilfe-Set und selbstverständlich feste Bergschuhe mit gutem Profil dürfen nicht fehlen.

Für die Überquerung des Sonnblickkees ist eine komplette Gletscherausrüstung ratsam. Auch für die mögliche Besteigung der Granatspitze ist ein Seil für die Kletterei im Gipfelbereich empfehlenswert.

Sicherheitshinweise

Je nach Jahreszeit können Firn- und Eisfelder die überqwert werden müssen etwas größer oder kleiner sein. Die Überquerung des Gletschers ist nicht schwierig, aber dennoch sollten sie nicht unterschätzt werden, auch hier gibt es Gletscherspalten!

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