Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2410 hm |
Abstieg
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2955 hm |
Tiefster Punkt | 1433 m |
Höchster Punkt | 2493 m |
Dauer
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14:00 h |
Strecke
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25,2 km |
Über sieben Schneiden musst du gehen - Aschaffenburger Höhenweg
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen
Die Tour
1. Tag: Bergstation Ahornbahn – Edelhütte – Popbergschneide – Samerkarjöchl – Kasseler Hütte
2. Tag: Kasseler Hütte – Eiskar – Löffelkar – Lapenkar – Grüne Wand Hütte
Der Aschaffenburger Höhenweg („Siebenschneidenweg“), der hoch über dem Stilluptal über Kämme, Grate und Schneiden verläuft und auch ein Abschnitt des Berliner Höhenweges ist, gehört zu den großartigen Bergtouren im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Auch wenn die Begehung mit der Fahrt der Ahornbahn abgekürzt werden kann, verlangt diese 2-tägige Umrundung des Stilluptales alpine Erfahrung, eine gute Portion Kondition und Trittsicherheit. Bei Nässe kann die Begehung aufgrund des teils sehr abschüssigen und mitunter rutschigen Geländes gefährlich sein. Die kritischen Stellen im Bereich der Kämme und Schneiden sind seilversichert.
Autorentipp
Abzweigend von diesem Weg können mehrere Gipfel bestiegen werden, wie die Ahornspitze, die Wollbachspitze und die Grüne Wand Spitze.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bushaltestelle Mayrhofen Postamt
Ziel
Grüne Wand Hütte
Weg
1.Tag:
Die Rundtour kann auch direkt von Mayrhofen aus gestartet werden, von wo man über die Föllenbergalm und das Whs. Alpenrose die Edelhütte erreicht. Dann müssten für diese Tour jedoch 3 Tage und eine zusätzliche Übernachtung auf der Edelhütte eingeplant werden.
Wir starten hingegen am Postamt, biegen nach rechts in die Hauptstraße und gelangen an nach wenigen Minuten zur Ahornbrücke. Dort nach links und wir sehen bereits die Ahornbahn. Nach einer Auffahrt mit der Ahornbahn (Bergsteigerticket) erreichen wir nach wenigen Minuten gemütlich das Plateau des Filzenbodens auf knapp 2.000 m. Nach dem Ausstieg wenden wir uns links, durchschreiten das Tor in den Hochgebirgs-Naturpark und wandern auf dem Steig Nr. 514 zuerst gemütlich ins Filzenkarl. Nach diesem Kar macht unser Weg einen Bogen und führt ein kurzes Stück etwas luftiger in das von der Ahornspitze herabziehende Föllenbergkar. Unschwierig und mit tollem Ausblick auf das Zillertal geht es nun in angenehmer Steigung weiter zur Edelhütte (2.238 m) der DAV-Sektion Würzburg. Hier wechseln wir zum Steig Nr. 519 und steuern direkt den Toreckenkopf an, durchsteigen die Popbergnieder (2.448 m) und die Popbergschneide, die auch den Beginn des „Siebenschneidensteiges“ markiert. Auf dem schmalen Steig wandern wir oberhalb der Sonnenwand weiter, wobei es nun leicht absteigend durch das gesamte Popbergkar geht, das am südlichen Ende von der Krummschnabelschneide (2.450 m) mit seinem auffälligen Felsturm begrenzt wird. Unschwierig erreichen wir das Jöchl, müssen aber in weiterer Folge beim Abstieg ins Hasenkar die steil abfallenden Bänder konzentriert passieren und steuern bei der Nofertensschneide das Samerschartl (2.392 m) als niedrigsten Übergang an. Aufgrund der Ausgesetztheit helfen Seilsicherungen den Übergang ins Nofertenskar zu bewältigen.
Weiter geht es nun leicht bergab zum Hennsteigenkamp bzw. zur Nofertenmauer (2.277), deren Name wohl von einer alten, aber immer noch bestehenden Viehmauer herrührt. Genussvoll gestaltet sich nun der Weiterweg durch das Maderegglkar zum Weißkarjöchl, wo sich kurz vor dem Jöchl eine neue Biwakhütte (ca. 2.130 m) für Notübernachtungen befindet. Haben wir auch das Weißkar durchquert, geht es über das Samerkarjöchl und anschließend ein kurzes Stück weglos durch das Samerkarl und Steinkarl bis zur Sonntagskarkanzel (2.202 m), dem südlichsten Endpunkt der Rosswand. Bis zur Kasseler Hütte ist es jetzt nicht mehr weit! Wir müssen nur noch das Sonntagskar durchqueren, wobei wir an der Ruine der ehemaligen Karalm vorbeikommen und nach einigen Bachquerungen auf den Normalanstieg treffen, der aus dem Stilluptal zur Schutzhütte empor führt. Ein letztes Mal gilt es knapp 100 Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden bis wir endlich die Kasseler Hütte (2.178 m) erreichen.
Mögliches Gipfelziel von der Edelhütte:
Ahornspitze (2.973 m)
Dieser weithin sichtbare Gipfel ist der Hausberg von Mayrhofen. An schönen Sommertagen pilgern nicht selten Karawanen von Bergwanderern auf diesen aussichtsreichen Berg. Deshalb sollte man im Falle einer Übernachtung auf der Edelhütte früh starten. Im letzten Abschnitt ist der Steig etwas abschüssig und ausgesetzt. Der Abstieg kann als Rundtour über die Popbergschneide erweitert werden, wobei auf dieser Abstiegsroute in jedem Fall Trittsicherheit notwendig ist (685 Höhenmeter, 1 ½ Std., T4).
2.Tag:
Eine interessante und lohnende Variante unserer Bergtour führt nicht direkt hinunter ins Stilluptal, sondern verläuft nach einer Übernachtung auf der Kasseler Hütte am Fuße der Grüne Wand Spitze, der Kasseler Spitze und Keilbachspitze auf dem Steig Nr. 502 und damit auf einem weiteren Abschnitt des Berliner Höhenweges zur Grüne Wand-Hütte. Wir folgen dem Höhenweg nach einem kurzen Anstieg ins Eiskar und überblicken, wie von einem Balkon, das langgezogene Stilluptal. Der Name „Eiskar“ stammt wohl von den ehemals mächtigen Keesen (= Gletschern), die noch vor 100 Jahren weit herunterreichten. Mittlerweile haben sie sich in die Kare zurückgezogen und mit ihren Moränen die Landschaft geformt. Zahlreiche Gletscherbäche querend, erreichen wir das Löffelkar, das von den imposanten Nordwänden des Großen Löfflers eingerahmt wird.
Bis hierher ist die Wanderung relativ einfach, doch die folgenden Abschnitte erfordern nun Trittsicherheit, denn das Gelände bricht steil und felsdurchsetzt hinunter in den Talboden. Über ein schmales, seilversichertes Felsband führt der Steig oberhalb der Elsenklamm in das Lapenkar, das wir im Aufstieg von gut 100 Höhenmetern bis zur Abzweigung (2.260 m) durchqueren. Linkerhand würde nun der Steig Nr. 518 zur Greizer Hütte abzweigen, rechterhand geht es für uns hinunter zur Grüne Wand-Hütte. Anfangs eher sanft, wird das Gelände mit Beginn des Baumbestandes steiler und zwängt sich mit Fortdauer schluchtartig zwischen zwei Kämmen talwärts. Mehrere Bäche querend und auf einem steilen Wegabschnitt die Felsabbrüche der „Fleischbank“ umgehend, erreichen wir zuletzt die beweideten Hänge und schließlich den Talboden. Über den Stillupbach und an der Daxachalm vorbei, erreichen wir nach wenigen Minuten die Grüne Wand-Hütte. Die Rückkehr nach Mayrhofen erfolgt von der Grüne Wand-Hütte mit einem der privaten Taxiunternehmen.
Mögliches Gipfelziel von der Kasseler Hütte:
Grüne Wand Spitze (2.946 m)
Auf dem Steig Richtung Östliches Stilluppkees und dessen Rand durchwegs spaltenfrei hinauf zu einer Abzweigung, von wo man entweder auf das Keilbachjoch (2.833 m) oder zur Grünen Wand Spitze aufsteigen kann (T4). Als alpine Variante kann man vom Keilbachjoch auch über den Südostgrat (Schwierigkeitsgrad I) in knapp 30 Min. zum Gipfel (810 Höhenmeter, 2 ½ – 3 Std.) gelangen (T5).
Wollbachspitze (3.209 m)
Über mehrere Anstiegsvarianten kann die Wollbachspitze bestiegen werden. Am meisten begangen und empfohlen wird die Route über das Stangenjoch, unter dem eine Randspalte zu überwinden ist. Für die Tour sind sicheres Gratklettern, Lesen des Geländes (Gletscherspalten) und eine komplette Gletscherausrüstung (Gurt, Seil, Pickel, (Leicht-)Steigeisen) zwingend erforderlich (1.015 Höhenmeter, 3 ½ – 4 Std., T5).
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Der Ausgangspunkt liegt in Mayrhofen und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn und Bus) problemlos erreichbar.
Anfahrt
Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis Mayrhofen.
Rückfahrt von der Grüne Wand Hütte
Von der Grüne Wand Hütte nach Mayrhofen verkehrt ein Taxidienst, der individuell ab Mitte Mai angefordert werden kann. Ab 17 Uhr erfolgt ein Funktaxiverkehr. Gruppenfahrten, Sonderfahrten und Hausabholung sind jederzeit möglich.
Kontakt für Taxidienst
A) Taxi Thaler, Tel. +43/(0)5285/63 423, Handy +43/(0)664/200 65 96
B) Wandertaxi Stilluptal Otto Kröll, Tel. +43/(0)5285/64 123 oder +43/(0)5285/62 967
Parken
Begrenzte Parkmöglichkeiten
Weitere Informationen
Am Rande… Der Berliner Höhenweg
Das Weitwandern entlang von Höhenwegen erlebt in den Alpen seit Jahren eine wahre Renaissance. Mit dem Berliner Höhenweg, der nach 8-jähriger Bauzeit am 25. Juli 1976 eingeweiht wurde, erschließt sich eine grandiose Höhenwanderung im Antlitz der Berg- und Gletscherriesen quer durch den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Nur Wenige wissen aber, dass die Anfänge für diesen Weg bereits über 100 Jahre in der Geschichte zurückreichen, denn mit dem Bau der Berliner Hütte und des Furtschaglhauses im letzten Jahrzehnt des 19. Jhs., wurden bereits Almsteige und Saumwege, auf denen heute der Berliner Höhenweg verläuft, errichtet und zu einer Runde vereint. Die Pläne für eine Verlängerung des Berliner Höhenweges von der Greizer Hütte zur Kasseler Hütte und zur Karl v. Edelhütte reiften im Jahre 1967 und konnten einige Jahre später umgesetzt werden. Dieser Wegabschnitt verläuft entlang des „Siebenschneidensteiges“, also auf jener Route hoch über dem Stillupptal.
Ausrüstung
Wanderschuhe sehr empfehlenswert
Sicherheitshinweise
Viele seilversicherte Stellen