St. Matthäus - Coburg

Die erste Kirche in Neuses bei Coburg ist für das Jahr 1412 urkundlich belegt. Zugehörig zur Urpfarrei Meeder war die Matthäuskirche schon damals Sitz eines Kaplans und wurde später im Zuge der reformatorischen Umwälzungen von Meeder abgetrennt und 1535 nach der zweiten Visitation selbstständige Pfarrei.

Der Turm der Kirche stammt in weiten Teilen noch aus jener Zeit. Der ehemalige Altarraum darunter ist heute Sakristei. Besonders für die Matthäuskirche ist die Anordnung der vier Prinzipialstücke. Kanzel, Altar, Taufstein und die Orgel stehen genau auf einer Achse. 

Ausbaumaßnahmen und Umbauten in und an der Kirche sind für die Jahre 1728 (Bau einer neuen Friedhofsmauer) und 1775 (Renovierung des Turms) belegt. Die heutige Saalkirche im Markgrafenstil geht in ihrem Erscheinungsbild auf die Jahre 1784 bis 1786 zurück. Man erhöhte damals das Kirchenschiff und zog eine Flachdecke ein. Auch die Innenausstattung wurde erweitert und modernisiert. Die Orgel der Kirche wurde ebenfalls erneuert.

1964 mauerte man den Chorbogen neu aus und versetzte die Kanzel mittig über den nach vorne gesetzten Altar.

Auf den Friedhof der Kirche ist der deutsche Dichter und Sprachgelehrte Friedrich Rückert, der seinerzeit als Sprachgenie bekannt war, mit seiner Frau Luise beerdigt.

Die kleine Laube mit Pyramidendach auf dem Kirchhof wurde einst als Leichenhalle genutzt.