Stiftsplatz, 4582 Spital a. Pyhrn, Österreich
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Spital a. Pyhrn, Stiftskirche
Quelle: ARGE Pilgern in Kärnten, Autor: Monika Gschwandner
Peter Unte Community
Beschreibung
Stift und Stiftskirche Spittal am Pyhrn
Das Stift Spital am Pyhrn ist ein ehemaliges Kollegiatstift, das an einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen von Deutschland an die Adria liegt. Kaiser Heinrich II., der letzte Regent aus dem Geschlecht der Ottonen, schenkte dem Bischof von Bamberg das Land am Pyhrn, mit der Auflage dort eine Herberge zu errichten, um den Übergang über den Pass auch im Winter zu ermöglichen. 1418 erfolgte die Umwandlung dieses Hauses in ein Kollegiatstift von Chorherren, das unter Bischof Friedrich von Aufseß einen mächtigen Aufschwung erlebte. Das Stiftsgebäude brannte 1502 erstmals ab. Das Stift wurde wiederaufgebaut und in weitere Folge baulich erweitert.
1605 wurde das Kollegiatstift zur Propstei erhoben. Ab 1642 bis etwa 1700 wurde das Stiftsgebäude in seiner heutigen Form als Vierflügelanlage errichtet. Baumeister waren Kaspar Schoiswohl (1642) und Cipriano Novo (1654). Unter Propst Inama (1642–1655) entstand schließlich der Nordtrakt des Stiftes. Der Ostflügel mit dem mächtigen Portal geht auf das ausgehende 17.Jh. zurück.
Die Stiftskirche, heute Pfarrkirche, ist der Himmelfahrt Mariens geweiht. Bereits im ausgehenden 12. Jh. erbaut und 1199 geweiht, folgte 1434 eine erste Erneuerung der Kirche, die schließlich 1714 durch einen Barockbau von Johann Michael Prunner ersetzt wurde. Der architektonische Entwurf der Seitenkapellen, der Emporen und der Vorhalle stammt von Domenico Antonio Carlone (1724). Den Chor und den Fronbogen hat Bartolomeo Altomonte mit Fresken bemalt. Sie bilden den künstlerischen Höhepunkt der Kirche. Das Altarfresko ist – dem Patrozinium gemäß – der Himmelfahrt Mariens geweiht. Die Muttergottes schwebt von Engeln getragen zum Himmel empor, wo sie von Gottvater, Gottsohn und dem Hl Geist erwartet wird. An der Decke sind die Kardinaltugenden, die Bundeslade und das Buch mit den sieben Siegeln dargestellt, an den Seitenwänden die vier abendländischen Kirchenväter.
An der linken und rechten Seite des Langhauses befinden sich je drei Seitenaltäre, die auf der linken Seite dem hl Karl Borromäus, der Muttergottes und dem Stifter Otto von Bamberg geweiht sind. Auf der rechten Seite sind die drei Altäre den 14 Nothelfern, dem Kreuz und den Aposteln geweiht. Die Gemälde stammen von Martin Johann Schmidt (1781) und von Michelalangelo Unterberger. Im Kirchenschiff gegenüber befindet sich die Statue des hl Johannes von Nepomuk in der Glorie. Sie ist ein Werk des Grazer Bildhauers Veit Königer (1769).
Seit Dezember 2015 befinden sich das JUFA-Hotel Pyhrn-Priel Spital am Pyhrn im ehemaligen Stiftsgebäude sowie das Museum „Zwischen Himmel und Erde – Gerlinde Kaltenbrunner und die Welt der 8000er“.
Literaturnachweis:
Dehio Oberösterreich. Die Kunstdenkmäler Österreichs, 4. Auflage. Verlag Anton Schroll, Wien 1956, S.317 ff.