Schlössertour

Die Tour

Die Schlössertour führt durch den östlichen Teil des Landkreises Erding, auch Holzland genannt. Die Waldbestände sind zwar vergleichsweise klein, verleihen aber der hügeligen Landschaft eine abwechslungsreiche Gestalt und führen zu reizvollen Ausblicken. Höhepunkte sind neben zahlreichen malerisch gelegenen Kirchen die Schlösser Kalling, Taufkirchen, Fraunberg und Grünbach.

Die Route beginnt am Bahnhof Dorfen, verläuft auf dem Vilstalradweg bis Eibach und weiter über Jakobrettenbach nach Kalling, dem ersten Schloss. Über Johannrettenbach geht es nach Taufkirchen zum dortigen Wasserschloss. Die nächsten Orte sind Eldering, Großwimpasing, Oberbierbach und Maria Thalheim. Danach geht es nach Fraunberg zu einem weiteren Wasserschloss. Weiter führt die Route über Helling und Hecken nach Grünbach zu einem Biedermeierschloss. Der Rückweg nach Dorfen führt vorbei an den Kirchen von Oppolding und Hörgersdorf über Ober- und Unterhofkirchen nach Landersdorf, Zeilhofen und Oberdorfen. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 50 km. Die Route verläuft größtenteils auf geteerten verkehrsarmen Nebenstraßen und etwa 3 km auf unbefestigten Wegen, die für Rennräder ungeeignet sind.

Autorentipp

Da die Schlösser sich in Privatbesitz befinden und so vor allem mit Architektur und Lage das Auge erfreuen, bietet sich für Besichtigungen das in Taufkirchen gelegene Urzeitmuseum an. Es hat an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 13:00 bzw. 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.urzeitmuseum.de

Bei den sehenswerten Kirchen von Maria Thalheim und Hörgersdorf ist zu üblichen Zeiten der Eingangsbereich geöffnet und gestattet einen Blick auf die prunkvolle Rokokoausstattung. Für die Kirche in Oppolding kann man den Schlüssel im benachbarten Bauernhof bekommen. Bemerkenswert sind die einzigartigen, in Marmorierungen versteckten Zeichnungen.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
233 hm
Abstieg
233 hm
Tiefster Punkt 436 m
Höchster Punkt 529 m
Dauer
4:00 h
Strecke
51,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

Dorfen Bahnhof

Ziel

Dorfen Bahnhof

Weg

Startpunkt ist der beiderseits der Straße gelegene Parkplatz am Bahnhof Dorfen. An dessen östlichem Ende, an dem noch Reste eines von der bestehenden Bahnlinie abzweigenden Gleises zu sehen sind, beginnt der auf einer ehemaligen Bahntrasse verlaufende Vilstal-Radweg. Nach ca. 1,5 km erinnert eine alte Diesellok als Dorfener Lokdenkmal an die 1898 eröffnete Bahnlinie Dorfen – Velden, auf der nun die Radler verkehren. Im sanften Anstieg geht es bis zur ehemaligen Haltestelle „Algasing“ (Informationstafel). Am Wendehammer verlassen wir rechts den Radweg und folgen der hier beginnenden Straße in die Ortschaft Eibach. Bei der Hauptstraße geht es rechts bergauf und dann am Maibaum links weiter auf einer Nebenstraße in Richtung Taggrub/ Schmalhub (Wegweiser). Noch im Ort, befindet sich rechts an einer Stützmauer eine Gedenktafel für die ehemalige St. Georgskirche, die hier ab dem Jahr 808 stand.

Vor dem Wäldchen laden eine Bank und ein Gedenk-Materl für den bekanntesten bayerischen Obstzüchter, den „Apfelpfarrer“ Korbinian Aigner, zu einer kleinen Rast ein mit wunderschönem Blick auf den südlichen Hang des noch autobahnfreien Isentals. Im Wäldchen befinden sich ein Wasserhaus und eine Informationstafel zu einem vorgeschichtlichen Hügelgrab. Wir folgen weiter der Straße bis zur Einmündung auf die Kreisstraße ED 13 und biegen links ab nach Jakobrettenbach. Die Kreisstraße führt uns nordwärts zum weithin sichtbaren Schloss Kalling. Der mächtige Turm, in dem sich eine Rundkirche befindet, verleiht dem Gebäude ein unverwechselbares Aussehen. Das über etwa 300 Jahre alte Schloss befindet sich in Privatbesitz. Eine Hinweistafel berichtet von zahlreichen Besitzern, wie z.B. dem Fürstbischof Ekher von Freising, dessen Wappen das westliche Hauptportal ziert.

Weiter geht es auf der Kreisstraße nach Norden bis Johannrettenbach. An der Kreuzung biegen wir links ab und fahren auf dem Radweg entlang der Kreisstraße ED 26 in Richtung Taufkirchen. Etwa 1 km vor dem Ortsbeginn biegen wir am Wegweiser „Flaring / Waldbad“ links ab. Die Straße führt am Freibad vorbei wieder zum Vilstalradweg, in den wir 150 m vor der B 15 rechts, in Richtung Taufkirchen einbiegen. Bei der Stahlbrücke über die Vils und den daneben verlaufenden Weg liegt links hinter Büschen verborgen der Weidendom des Erdinger Künstlers Harry Seeholzer. Das Kunstwerk, das jedes Jahr erweitert wird, lohnt einen Abstecher.

Am Schienenrest bei der Kreisstraße ED 26 gibt es auf einem Gedenkstein ein historisches Bild von einer entgleisten Dampflok. Dort überqueren wir die Kellerstraße und verlassen nach einigen Metern den Vilstalradweg links Richtung Sportgelände. Wir umrunden den Sportplatz auf der West- und Nordseite und erreichen über eine Brücke das andere Ufer der Vils. Am Schlossgraben fahren wir zuerst auf der Südseite und dann auf der Westseite am Schloss entlang. Das 1263 erstmals urkundlich erwähnte Wasserschloss Taufkirchen befindet sich in Privatbesitz, wird aber in großen Teilen ebenso wie der Schlosspark kulturell von der Gemeinde, örtlichen Vereinen und dem angrenzenden Isar-Amper-Klinikum genutzt. Über die Bräuhausstraße kommen wir Richtung Westen zur Landhuter Straße (B15), die wir an der Fußgängerampel überqueren, um dann längs der Schulgasse nach links auf den Pfarrweg abzubiegen. Am Ende des Pfarrwegs halten wir uns auf dem Busparkplatz rechts und treffen so auf den Neubau des Urzeitmuseums am Attinger Weg, das attraktiv an ein Nebengebäude der Staatlichen Realschule angesiedelt wurde. Das von Peter Kapustin 2008 gegründete Museum zeigt fossile Schätze aus 180 Millionen Jahren, Sauriermodelle, Landschaftsrekonstruktionen usw. und ist einen Besuch wert. Es hat an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 13:00 bzw. 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.urzeitmuseum.de.

Nach dem Museum führt der Weg durch das neue Schulgelände auf die Attinger Straße (ED 26). Wir fahren auf dieser Straße in gleicher Richtung weiter nach Eldering. Im Ort zweigt eine Nebenstraße links ab in Richtung Großwimpasing. Nachdem der lange Anstieg bewältigt ist, geht es beim nächsten Abzweig auf der Kreisstraße ED 28 links in den Ort Großwimpasing. Nach ca. 300 m biegen wir rechts ab und fahren etwa 1 km kurvenreich bergauf zu einem Waldgebiet. Am Waldrand beim nächsten Abzweig links geht es auf einem Plattenweg steil bergab nach Oberbierbach. Auch wenn der Name auf ein beliebtes Getränk schließen lässt, stammt er doch von der alten Ortsbezeichnung Biberbach her. Wir lassen den Ort links liegen und fahren bei der folgenden Straßeneinmündung rechts in Richtung Maria Thalheim. Die Kirche von Oberbierbach liegt wie fast alle Kirchen an der Tour auf einer Anhöhe, auf denen sich zuvor die Sitze von Ortsadeligen (Nobiles) befanden.

Bei der Wallfahrtskirche Maria Thalheim mit prächtiger Innenausstattung im Rokoko-Stil, folgen wir nach links der Hauptstraße, verlassen diese bei der nächsten Rechtskurve gleich wieder geradeaus in Richtung Kleinthalheim und folgen den Wegweisern - einmal links und einmal rechts - nach Fraunberg. Im Ort mündet die Straße auf eine Querstraße, auf der wir später links in südlicher Richtung nach Grünbach zum letzten Schloss unserer Tour fahren. Zuvor machen wir aber einen Abstecher rechts nach Norden zum Schloss. Nach 200 m biegen wir auf der Hauptstraße vor der Kirche links ab und sehen rechts nach etwa 100 m die Einfahrt zum Wasserschloss Fraunberg, einem der ältesten Wasserschlösser Bayerns. Seit seiner Gründung im 13. Jahrhundert befindet sich das Schloss im Privatbesitz der freiherrlichen Familie von Fraunberg und wurde von ihr mit viel Aufwand in seinen jetzigen schmucken Zustand gebracht.

Wir fahren denselben Weg wieder zurück und gelangen in südlicher Richtung über Singlding nach Helling. Vor dem Trafohaus geht es rechts in Richtung Grafing/Grucking. Nach knapp 1 km, vor der Brücke über die Strogen, verlassen die Teerstraße und biegen nach links in einen Feldweg ein. Dieser Weg verläuft in südlicher Richtung in der Nähe der mäanderförmig verlaufenden Strogen und gewährt malerische Ausblicke auf die Bachlandschaft. Bei Nässe kann dieser Weg mit Abschnitten von Fahrspuren und dazwischenliegender Grasnarbe Probleme bereiten. Beim nächsten Abzweig fahren wir rechts den Berg hinauf und gelangen mit prächtiger Aussicht nach Westen in den Ort Aurlfing. Dort geht es wieder auf einer Teerstraße weiter nach Süden über die stark befahrene Bundesstraße B 388 nach Hecken. Nach der Kirche biegen wir links ab in Richtung Grünbach. In Grünbach passieren wir die Kirche (links) und den Maibaum (rechts) und sehen vor uns das Grünbacher Schloss mit Bräustüberl und Biergarten. Das Schloss stammt aus der Biedermeierzeit und beherbergte bis 2001 ein Pflanzenzüchtungsinstitut des Bundes. Vom Schloss geht es zurück zu Maibaum und Kirche und dann dem Wegweiser folgend links Richung Oppolding. Die drei Kirchen von Oppolding, Eschlbach und Hörgersdorf wurden in der Zeit des Rokoko aufwendig ausgestattet und gehören zu den Kunstschätzen des Landkreises. Vor Oppolding biegen wir rechts ab Richtung Riedersheim unf folgen der Strasse nach Schwabelsöd und kommen im Wald auf die Kreisstraße ED 15. Hier biegen wir rechts ab nach Maierklopfen. Vor dem Ort am Kreisverkehr fahren wir links weiter in östlicher Richtung über Hörgersdorf (Kirche mit prächtiger, kürzlich renovierter Innenausstattung) bis nach Unterhofkirchen. Nach der Kirche in Unterhofkirchen, vor dem stattlichen Barock-Pfarrhof geht es rechts bergab nach Landersdorf. Dort lassen wir die Kirche, deren Kirchturm sogar noch vom Münchener Olympiaturm zu sehen ist, rechts liegen und wenden uns auf der Hauptstraße nach links in Richtung Dorfen. Am Ortsausgang beginnt ein straßenbegleitender Radweg, der nach 500 m auf eine rechts abzweigende Straße mündet. Wir fahren diese Straße mit einer schönen Talfahrt bergab nach Zeilhofen, von dessen früherem Schloss und Franziskanerkloster nichts mehr übrig geblieben ist, und folgen der Straße geradeaus weiter nach Oberdorfen.

In Oberdorfen biegen wir rechts ab und stoßen nach dem Kirchenberg auf den Sempt-Isen-Radweg, der uns von Westen her durch den historischen Marktplatz von Dorfen führt mit den drei Stadttoren und der Kirche St. Vitus. 1910 fand hier der „Dorfener Bierkrieg“ statt. Als die Maß zwei Pfennig teurer werden sollte gingen die Wirtschaften der beiden Brauereien in Flammen auf, und das Feuer griff auf weitere Häuser über. In München wurden Pioniere in Bereitschaft versetzt. Sie kamen aber nicht zum Einsatz, da die Preiserhöhung zurückgenommen wurde.

Wir verlassen Dorfen durch das östliche Stadttor und kommen auf dem Sempt-Isen-Radweg zur ehemaligen Bahntrasse des Vilstal-Radwegs. Hier biegen wir rechts ab und gelangen schon bald wieder zu unserem Ausgangspunkt, dem Bahnhof Dorfen.

Autor: Leo Rauschecker

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Regionalbahn oder dem Regionalexpress München - Markt Schwaben -Dorfen - Mühldorf bis zum Bahnhof Dorfen

Anfahrt

Mit dem Pkw:

von Erding aus:

Der St 2084 über Kirchasch und Landersdorf folgen bis diese in die B 15 mündet. An der Kreuzung rechts nach Dorfen auf die B 15 abbiegen und dieser über die Kreuzung immer geradeaus folgen bis kurz vor dem Bahnübergang. Hier nach der Shell-Tankstelle links in die Bahnhofsstraße einbiegen.

von Freising aus:

auf der St 2084 an Eitting vorbei nach Erding hinein fahren. An der Kreuzung bei der Aral-Tankstelle nach links in die Anton-Bruckner-Straße einbiegen und dem Straßenverlauf folgen. An der Kreuzung mit der B 388 geradeaus auf der St 2084 weiterfahren. Der St 2084 über Kirchasch und Landersdorf folgen bis diese in die B 15 mündet. An der Kreuzung rechts nach Dorfen auf die B 15 abbiegen und dieser über die Kreuzung immer geradeaus folgen bis kurz vor dem Bahnübergang. Hier nach der Shell-Tankstelle links in die Bahnhofsstraße einbiegen.

Parken

Parkplatz am Bahnhof in Dorfen

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