Für sie leuchten die Berge. In allen Farben. Grün. Rot. Pink. Blau. Gelb. Sie ist von ihnen fasziniert. Von ihrer Majestät, ihrer Freiheit, ihrer Weite. Doch die Freiheit blieb Sani Kneitinger verwehrt, sie steckte fest. Ihr Gefühl aber wollte aus ihr heraus. Ihre CANDY MOUNTAINS malt sie in expressionistischen Farben. Spontan. Ungestüm. Leuchtend. Mit schnellen Pinselstrichen entmaterialisiert sie die Natur, verschmilzt mit ihr. Kneitinger sucht immer wieder eine Ausdruckssteigerung mit ungebrochenen Farbtönen auf der Leinwand.
Die Bilder entstehen im Moment. Der Auftrag großflächiger Farbtöne spontan. Dabei tritt die Künstlerin mit den Betrachter*Innen in Kontakt, die sich auf die Bilder einlassen und dabei ganz bei sich sind. Kneitingers Kunst fungiert als eine Art Transmitter für das eigene Gefühl. Die eigenen Wünsche und Sehnsüchte. Dabei arbeitet die Künstlerin selbst mit reiner Intuition. Nur das Grundgerüst hat Kneitinger im Kopf. Die Berge sind Majestäten, der Innbegriff von Freiheit. Das schöne Panorama, das sie täglich - immer und immer wieder – sieht, ist aber auch eine Hürde, die sie nicht überqueren kann. Eine bittersüße Ambivalenz. Den Betrachter*Innen erscheint das gleiche Massiv in verschiedenen Blickwinkeln – verschiedenen Perspektiven, dennoch sehen sie nicht darüber hinaus.
Es sind die Farben – knallbunt und zuckersüß – die von der Weite, vom Horizont erzählen. Vom Gefühl der Künstlerin, die Hürde zu überspringen. Ihre Sehnsucht nach anderen Orten. Die Berge spiegeln dies wider. Sie stehen aber auch für die fortwährende Erinnerung an die Vergangenheit, das Kreisen um die eigene Geschichte. CANDY MOUNTAINS ist eine Hommage der Künstlerin an ihre Heimat Garmisch-Partenkirchen und an die Zeit, in der man nicht aus seinem Kopf entkommen konnte. Kneitingers expressionistische Bilder erzählen aber auch von den Möglichkeiten, die vor ihr liegen. Die sie oben vom Gipfel aus sehen, greifen kann. Von endloser Weite. Von der Zukunft. Von Zuversicht.