Peststein

Peststein

Beschreibung

Es handelt sich beim Peststein um einen quaderförmigen Stein mit pyramidenähnlichem Aufsatz. Drei Seiten zeigen Reliefs: den Pestheiligen St. Sebastian, Bischof Virgil und Christus am Kreuz.

Was könnte uns dieser höchstwahrscheinlich mehr als 500 Jahre alte steinerne Zeitzeuge erzählen? In den Jahren 1465, 1482 und 1495 wütete die Pest in unserem Land besonders arg. Sie wurde im Spätmittelalter aus Asien eingeschleppt und breitete sich explosionsartig über Europa aus. Ihre Symptome: Ausbruch erst 40 Tage nach der Ansteckung, zuerst Niesen und starker Husten dann heftiges Anschwellen der Drüsen, schwarzblaue Beulen, Tod innerhalb weniger Tage. Man versuchte die Seuche mit rigorosen Quarantänemaßnahmen zu bekämpfen: Häuser mit Erkrankten wurden zugemauert, bewaffnete Wachposten errichteten Straßensperren. Lag ein Erkrankter im Sterben, so wurde dies durch Aushang eines weißen Tuches signalisiert. Hierauf kam der Pfarrer, nahm durch ein offenes Fenster die Beichte ab und überreichte auf einem langstieligen Löffel die Hostie. Die Toten wurden mit an Stangen befestigten Widerhaken aus den Häusern gezogen, auf Wägen gehoben und ohne Formalitäten in Gruben gelegt. Nach Zuschütten dieser Massengräber steckte man dort Holzkreuze in den Boden, die später manchmal durch Steindenkmäler ersetzt wurden.

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Öffentlich zugänglich.

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