Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1750 hm |
Abstieg
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1750 hm |
Tiefster Punkt |
Seduck 1472 m |
Höchster Punkt |
Östliche Knotenspitze 3082 m |
Dauer
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6:45 h |
Strecke
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17,3 km |
Östliche Knotenspitze (3082 m), Rundtour
Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl
Die Tour
Die Schitour von Seduck über die Franz-Senn-Hütte auf die Östliche Knotenspitze und einer Überschreitung mit Abfahrt über das Unnütze Grüebl ist landschaftlich phantastisch, jedoch erfordert die Rundtour eine entsprechende Kondition, absolut sichere Lawinenverhältnisse, eine langjährige alpine Erfahrung und eine ausgezeichnete Schitechnik, denn einzelne Abschnitte sind extrem steil.
Der Anstieg erfolgt von Seduck (1472 m) auf die Franz-Senn-Hütte (2147 m). Unschwierig ist der Abschnitt zur Schutzhütte und in weiterer Folge über die Karmulden des "Stiergschwez" bis zum Beginn der Reste des Knotenspitzferners. Der Anstieg zum Gipfel ist steil und wird anfangs noch mit Schi bestiegen. Zuletzt geht es mit geschulterten Schi zum Gipfel der Östl. Knotenspitze (3082 m). Die nun folgende Abfahrt zum Gletscherrest des Gugeligen Ferner ist anfangs sehr steil (ca. 50° - 55°) und deshalb sollte mit angeschnallten Schi abgestiegen bzw. abgerutscht werden. Vom Gugeligen Ferner erfolgt ein neuerlicher kurzer, jedoch steiler Aufstieg durch eine Rinne, die auf der Nordseite steil abfällt. Hier muss nochmals ein kurzes Stück durch eine Rinne abgestiegen werden, bevor man das "Unnütze Grüebl", ein weit ausladendes Kar, erreicht. Über dieses Kar in unterschiedlicher Steilheit hinunter zur Oberisshütte (1742 m). Von hier talauswärts bis Seduck (1472 m).
Autorentipp
Die Tour kann auf 2 Tage ausgedehnt werden, indem man auf der Franz Senn Hütte nächtigt. Eine Reservierung ist aber unbedingt erforderlich!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Seduck (1472 m)
Ziel
Seduck (1472 m)
Weg
Von Seduck (1472 m) auf der ehemaligen Fahrstraße (ist nach den Murenabgängen im Jahre 2022 offiziell für den Verkehr gesperrt) bis zur Oberisshütte (1745 m). An dieser vorbei, folgen wir noch ein Stück dem Sommerfahrweg, bis wir zur Abzweigung Sommerweg bzw. Winterweg gelangen. Wir steigen über den Winterweg auf, der sich oberhalb des Alpeiner Baches in angenehmer Steilheit zur Franz-Senn-Hütte führt. Nach gut 2 -2,5 Stunden haben wir die Schutzhütte erreicht. Da die Franz Senn Hütte ab Mitte Februar geöffnet hat, sollte man den Wirtsleuten einen Besuch abstatten. Von der Schutzhütte führt die Skitour nun in südlicher bzw. südöstlicher Richtung über weitläufige Kare und Böden in einem links-rechts-links-Bogen bergan. Ab ca. 2500 m steilt sich das Gelände auf und über eine Rampe und einer kurzen Querung gelangen wir in das Becken des restlichen Knotenspitzferners. Über dieses kleine Gletscherbecken zuerst wenig steil hinauf, bis wir zu einer Rinne gelangen, die sich nun kräftig aufsteilt. Bei guten Schneeverhältnissen durchwegs mit angeschnallten Schi in einigen Spitzkehren hinauf bis zu den Felsen. Aufgrund der Steilheit sind ab ca. 3000 m die Ski zu schultern. Den Hauptgipfel mit 3100 m lassen wir linkerhand liegen und erreichen zuletzt unschwierig den etwas niederen Südgipfel der Östl. Knotenspitze (3082 m). Vom Gipfel blicken wir bereits nach Osten in den darunterliegenden Gugeligen Ferner (Gletscherrest). Vom Gipfel einige Meter zurück in nördlicher Richtung, zieht nun nach Osten eine sehr steile Rinne hinunter zum Ferner. Eine Abfahrt zwischen den Felsen sollte man besser unterlassen, da die Rinne anfänglich sehr schmal und an die 50° - 55° steil ist. Angenehmer ist es die ersten Meter mit angeschnallten Ski hinunter zu steigen. Hat man diesen steilen Abschnitt überwunden, ist in weiterer Folge eine Abfahrt zum Gugeligen Ferner möglich. Am Ende des Kessels zieht sich linkerhand bzw. westlich des Schrimmenkopfes eine markante, nach Süden ausgerichtete steile Rinne hinauf. In einem Linksbogen steuern wir diese steile Rinne an und erreichen nach ca. 180 Höhenmetern die Scharte. Um nun in das weitläufige Kar des "Unnützen Grüebels" zu gelangen, müssen die Ski geschultert werden. Ein steiler kurzer Abstieg in das beginnende Kar wird dabei zu Fuß überwunden. Nach diesem letzten Kriterium liegt ein weitläufiges und schön kupiertes Kar vor uns, wobei im Mittelteil ein längerer Hang nochmals etwas steiler ist und hier auf jeden Fall die Lawinensituation zu beachten ist. Ab dem so genannten "Kuhgschwez" geht es je nach Schneelage zwischen den Grünerlen hinunter in den Talboden zur Oberisshütte (1745 m), wo wir zur Aufstiegsroute hinüberqueren. Zuletzt führt uns die Abfahrt zurück nach Seduck (1472 m).
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist für diese Tour nicht zielführend, da in das Oberbergtal keine Busverbindung existiert. Einzige Möglichkeit wäre mit dem Stubaitalbus bis nach Milders zu fahren (www.postbus.at) und sich anschließend mit dem Funktaxi Danler (Tel. +43/(0)5226/3333, E-mail: info@almhof.com) ins Oberbergtal transportieren zu lassen.
Sollte man jedoch mehrere Tage auf der Franz-Senn-Hütte einplanen, sollte eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Auge gefasst werden, weil damit auch Überschreitungen in andere Täler (z.B. Lüsenertal, Ötztal) möglich sind.
Anfahrt
Von Westen und Osten auf der Autobahn A12 bis zur Auffahrt Brennerautobahn A13 in Richtung Brenner. Kurz vor der Mautstelle Schönberg, zweigt man rechterhand in Richtung Stubaital ab (Mautstelle). Weiter auf der Stubaital Straße B183 nach Neustift i. Stubaital. Beim Kreisverkehr rechterhand in den Ort von Neustift und weiter auf der Franz-Senn-Straße nach Milders und hier rechterhand in das Oberbergtal bis zum Weiler Seduck (1472 m).
Parken
Am Ausgangspunkt der Skitour in Seduck sind einige Parkmöglichkeiten vorhanden.
Weitere Informationen
Franz Senn Hütte (2147 m): Tel. +43/(0)5226/2218 oder +43/(0)664/4442094, office@franzsennhuette.at, geöffnet von Mitte Februar bis Anfang Mai, www.franzsennhuette.at
Ausrüstung
Schitourenausrüstung mit Sonde, Schaufel und LVS-Gerät, Wechselwäsche, Jause, Flüssigkeit, Erste-Hilfe-Paket, Sonnenbrille, Sonnencreme, ...
Sicherheitshinweise
Diese Rundtour ist distanzmäßig sehr lang, erfordert eine gute Kondition und absolut sichere Lawinenverhältnisse. Darüber hinaus sind einige Abschnitte extrem steil, die an den/die TourengeherIn hohe alpine Anforderungen stellen.