Schwierigkeit |
30°
schwer
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Aufstieg
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1200 hm |
Abstieg
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1200 hm |
Tiefster Punkt | 2348 m |
Höchster Punkt |
Südliche Hohe Wilde 3482 m |
Dauer
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8:30 h |
Strecke
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17,4 km |
Obergurgler Hüttenrunde - Etappe 3: Langtalereckhütte - Hochwildehaus
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Herbke
Die Tour
Ein Höhepunkt der Obergurgler Hüttenrunde ist am dritten Tag die Überschreitung der Hohen Wilde. Eine abwechslungsreiche Tour über riesige Gletscher und luftige Grate.
Flach führt ein Steig taleinwärts auf die apere Gletscherzunge des Langtaler Ferners, der mit rund fünf Kilometer Länge seinem Namen durchaus gerecht wird. Blankes Eis, hier und da mit Schutt und Felsblöcken bedeckt, dazwischen dünne Rinnsale aus Schmelzwasser, die nach kalten Nächten vorübergehend zu Eis erstarrt sind, und dazwischen kleine und große Löcher. Gletschermühlen, in denen das Schmelzwasser von der Bildfläche verschwindet, auf geheimnisvollen Wegen durch das Eis fließt und erst am Gletschertor munter sprudelnd ins Freie entlassen wird.
Nach oben hin steilt sich der Langtaler Ferner auf. Größere Spaltenzonen und der Blick auf den schmalen, zackigen Verbindungsgrat zwischen den beiden Gipfeln der Hohen Wilde lassen einen ins Grübeln kommen. Doch beim Näherkommen löst sich alles in Wohlgefallen auf. Am Fuß des Gipfelaufbaus trifft man auf den von der Stettiner Hütte kommenden Steig, der entlang der Grenze zu Südtirol teilweise gesichert überraschend problemlos auf die Südl. Hohe Wilde führt. Der Übergang zum Nordgipfel ist dank eines straff gespannten Drahtseils eine kurzweilige Turnerei in luftiger Höhe und auch beim kurzen Abstieg auf den riesigen Gurgler Ferner helfen Drahtseile.
Autorentipp
Hinweis: Aufgrund irreparabler Schäden bleibt das Hochwildehaus bis auf Weiteres geschlossen (Stand: April 2024). Bitte weichen Sie bei der Tourenplanung auf die nahe gelegene Langtalereckhütte aus, entsprechend länger sind die Gehzeiten.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Langtalereckhütte
Ziel
Langtalereckhütte
Weg
Von der Langtalereckhütte auf einem Steig ins Langtal und neben dem Bach flach zum Gletscher. Über den Langtaler Ferner weiter taleinwärts und tendenziell erst in der Mitte, dann mehr im östlichen Bereich bleibend in einem Bogen zwischen den Spaltenzonen hindurch auf den obersten Firnboden unter der Hohen Wilde. Über die Randkluft und einen Steilhang an den Fuß des Ostgrates der Südlichen Hohen Wilde, wo man auf den von der Stettiner Hütte kommenden Steig trifft. Dieser führt teilweise gesichert (Eisenklammern, Kette) auf die Südl. Hohe Wilde (3482 m). Über den mit einem Drahtseil perfekt gesicherten Verbindungskamm auf den Nordgipfel (3461 m) und weiter gesichert auf den Gurgler Ferner. Über die Finrfelder südwestlich unter dem Annakogel vorbei, bis vor der Felsinsel des Mitterkamms ein Eislappen den Übergang auf den Gletscher nördlich des Annakogels ermöglicht. Erst über die flachen Firn- bzw. Eisfelder, dann über Geröll und schließlich auf einem kleinen Steig zum bereits sichtbaren Hochwildehaus (2866 m), das bis auf Weiteres geschlossen bleibt und derzeit keine Übernachtungsöglichkeit bietet (Stand 2024). Weiter auf dem markierten Steig unschwierig Richtung Süden, später steiler, teils mit Drahtseil gesichert, hinab ins Langtal und in einem kurzen Gegenanstieg retour zur Langtalereckhütte.
Weitere Informationen
www.alpenverein-karlsruhe.de
Ausrüstung
Komplette Gletscherausrüstung, Steigeisen.
Sicherheitshinweise
Achtung auf Spalten, der Grat zwischen Süd- und Nordgipfel der Hohen Wilde ist zwar gut gesichert, aber sehr exponiert. Bei Gewittergefahr sollte man besser vom Langtaler Ferner direkt ins Joch zwischen Hohe Wilde-Nordgipfel und Annakogel aufsteigen und von dort zum Hochwildehaus (bis auf Weiteres geschlossen) und weiter zur Langtalereckhütte absteigen.
WICHTIG: Die Beschreibung bezieht sich auf die Verhältnisse im Herbst 2014. Die letzten warmen Sommer führten jedoch zu Veränderungen im Hochgebirge, so dass man sich unbedingt vor Beginn der Tour über die aktuelle Siutuation informieren muss. Je nach Ausaperung der Gletscher kann es sogar sein, dass einzelne Abschnitte der Tour nur schwer oder gar nicht mehr begehbar sind.