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Kläranlage Freistadt
Quelle: ÖAV Sektion Freistadt, Autor: Gerd Simon
Beschreibung
Kläranlage des Reinhaltungsverbandes, die Kläranlage Freistadt nutzt Klärgas und Abwasserwärme.
Daten Energie Kläranlage aus 2020:
- Gesamtverbrauch 700.000 kWh
- Erzeugung Mikroturbine 190.000 kWh
- Photovoltaik-Tracker 30.000 kWh (Eigenverbrauch)
- Photovoltaik-Dachanlagen 26.000 kWh (Stromeinspeisung)
- ca. 30 % Eigenversorgung durch Turbine und Photovoltaik-Tracker
Die Kläranlage ist ein relativ großer Energieverbraucher. Hauptsächlich wird Energie in Form von Strom für Pumpen und Belüftung der Belebungsbecken gebraucht. Darum ist die Erzeugung von Energie aus allen möglichen Ressourcen am Standort in eigenen Interesse der Kläranlage.
Für die Erzeugung von Sonnenstrom durch die Photovoltaik-Anlage werden die möglichen Dachflächen (30 kWp) und ein frei aufgestellter Tracker (20 kWp) genutzt.
Das im Faulturm erzeugte Faulgas besteht zu ca. 70 % aus Methan. Dieses Gas wird in einer Mikroturbine verstromt. Damit erzeugt man ca. ¼ des Stroms, den die Kläranlage verbraucht. Die Abwärme der Abgase wird über einen Wärmetauscher zur Heizung der Betriebsgebäude und des Faulturms genutzt.
Überschüssiges Gas könnte auch aufbereitet und ins Ferngasnetz eingespeist werden. Das ist jedoch relativ aufwändig und steht wegen der geringen Überschussmenge nicht zur Diskussion.
Weil das Abwasser auch Eigenwärme besitzt (warmes Abwasser aus Dusche, Waschmaschine, Geschirrspüler), gebe es auch die Möglichkeit, die Wärme des Abwassers mittels Wärmepumpe zu nutzen. Weil wir aber von der Mikroturbine genug Wärme zur Verfügung haben, wird diese Energiequelle auf der Kläranlage derzeit nicht genutzt. Wenn die richtigen Abnehmer in der näheren Umgebung wären, könnte diese Energie auch in ein Nahwärmenetz gespeist werden. Ein Vorteil wäre, dass das gereinigte Abwasser kälter in die Feldaist fließen würde, was besser für die Wasserorganismen wäre.
Die Wärme könnte auch schon im Kanal vor der Kläranlage dem Abwasser entzogen werden. Hier bestehen aber folgende Probleme bzw. Bedenken:
- Es kann sein, dass das Abwasser nicht kontinuierlich zur Verfügung steht.
- Diese Projekte sind schwieriger zu bewilligen, weil das Abwasser die Kläranlage nicht zu kalt erreichen soll, damit die Mikroorganismen nicht gehemmt werden.
- Es müssen die richtigen Abnehmer in der näheren Umgebung sein.
- Der Einbau von Wärmetauschern in den Kanal ist schwieriger als auf einer Kläranlage.