Kilianskirche - Oettingshausen

Eine der ältesten Pfarreien im Coburger Land ist St. Kilian. Schon im Mittelalter wurde sie von der Urpfarrei Heldburg abgetrennt und ist seit dem eigenständig. Nach der Reformation wurde der Magister Johann Betheuser der erste evangelische Pfarrer.

Die ursprüngliche Kirche stand auf einer kleinen Anhöhe etwas weiter westlich im Dorf. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Sie schwer zerstört. Darauf weist ein 1953 gefundenes Massengrab aus jener Zeit hin. Auch nach den Kriegswirren erholte sich das kirchliche Leben in Oettingshausen nur schleppend. In der Zeit von 1637 bis 1651 gab es nicht einmal einen Pfarrer.

Aber die Dorfgemeinde baute das Gotteshaus im 18. Jahrhundert wieder auf. Die große Chorturmkirche wurde 1750 von Grund auf neu gestaltet. Nur der Kern des Turmes mit der eingravierten Jahreszahl 1576 blieb unberührt. Zu Beginn und Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten weitere Restaurierungsarbeiten am Turm und dem Langhaus. 

Leider musste die Kirche wegen akuter Baufälligkeit 1966 abgetragen werden. Die Substanz war leider nicht mehr zu retten. Die Gemeinde entschied damals den Neubau im alten Pfarrgarten zu errichten. An diesem Ort stand einst ein historisches Brauhaus, welches exklusiv dem Pfarrer vorbehalten war. 1970 fand die feierliche Weihe der Kirche statt. 

Der Architekt Herbert Fischer aus Schwürbitz lieferte dei Pläne für den eigentümlichen Bau. Besonders markannt ist die Form des Kirchturmes mit der lang gezogenen Kirchturmspitze. Aus der alten Kirche stammen heute noch das Vortragekreuz, die Bänke und die Barockorgel.

Der Name der Kirche geht auf den heiligen Kilian zurück. Dargestellt ist er auf einem Wandbild des Nürnberger Künstlers Ernst Klein und zeigt ihn bei der Taufe des Frankenherzogs Gozbert.