Hüttentour Berchtesgaden

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Redaktion DAV-Panorama

Blick über den Eckersattel zum Purtschellerhaus auf dem Eckerfirst.
Weiter Blick vom Purtschellerhaus auf den Untersberg und das Salzachtal.
Aufstieg durch die Nordflanke des Hohen Göll.
Auf dem Gipfel des Hohen Göll.
Überschreitung vom Hohen Göll zum Hohen Brett
Ankunft am Carl-von-Stahl-Haus.
Reges Treiben auf dem flachen Gipfelplateau des Schneibsteins.
In der Röth - Blick auf Obersee und Königssee.
Wasseralm in der Röth.
Die letzten Meter zum Kärlingerhaus mit Blick auf das markante Schottmalhorn.
Aufstieg zum Hundstodgatterl durch die Karstwüste des Steinernen Meers.
Weiter Blick ins Wimbachgries.
An der schön gelegenen Wimbachgrieshütte.
Aufstieg zum Watzmannhaus mit Blick zum Hocheck.
Wohlverdiente Stärkung auf dem Watzmannhaus.
Aufbruch zum Watzmann-Nordgipfel, dem Hocheck.

Die Tour

Weite Rundtour durch die Berchtesgadener Alpen, die mit dem eindrucksvollen Auftakt am Hohen Göll und dem krönenden Abschluss am Watzmann-Hocheck zwei markante Gipfel verbindet. Dazwischen erwarten ambitionierte Bergwanderer völlig gegensätzliche Landschaften, einige leichte Kletterstellen und ein grandioses Panorama.

Zwischen der kargen Felswüste des Hagengebirges und des Steinernen Meers auf der einen und der urwaldähnlich bewachsenen Hochfläche der Röth auf der anderen Seite führt die siebentägige Hüttentour durch eine äußerst abwechslungsreiche Landschaft. Anspruchsvoll sind vor allem die Überschreitung des Hohen Göll und die Besteigung des Hocheck, dem nördlichsten der drei Watzmann-Gipfel. Auf der gesamten Strecke vom Eckersattel bis zum Königssee bieten sich immer wieder beeindruckende Tief- und Weitblicke auf den Königssee und den Obersee, ins Berchtesgadener Land und auf die umliegenden Bergketten.

Autorentipp

Insbesondere auf dem beliebten Watzmannhaus empfiehlt es sich, rechtzeitig einen Schlafplatz zu reservieren (Tel.: +49 8652 964 222).

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
6110 hm
Abstieg
6725 hm
Tiefster Punkt Brücke Seeklause
603 m
Höchster Punkt Hocheck
2651 m
Dauer
36:30 h
Strecke
67,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz Enzianhütte an der Rossfeldstraße

Ziel

Parkplatz Königssee in Schönau a. Königssee

Weg

Etappe 1: Start der Tour am Parkplatz an der Enzianhütte, 1222 m. Von hier an der Enzianhütte vorbei zum Eckersattel, 1412 m, aufsteigen. Nun auf dem deutschen Weg serpentinenreich hinauf zum Purtschellerhaus, 1692 m.

Etappe 2: Vom Purtschellerhaus, 1692 m, am Kamm entlang bis zum Beginn der Felsen aufsteigen. Ab hier teilweise gesichert und mitunter ausgesetzt zur Göllleiten, 2253 m. Unmittelbar davor wird die Schlüsselstelle in leichter Kletterei überwunden. Ab der Göllleiten folgt man dem breiten Rücken zum Gipfel des Hohen Göll, 2522 m. Nun in südöstlicher Richtung über den Vorgipfel zur Göllscharte absteigen und bald wieder hinauf auf den Grat. Der felsige Steig führt nun stets am Grat entlang über den Großen Archenkopf, 2391 m, und das Brettriedel, 2334 m, zum Hohen Brett, 2338 m. Vom flachen Gipfelplateau zunächst durch Schrofengelände, später durch Latschen zum Carl-von-Stahl-Haus am Torrener Joch, 1733 m, absteigen.

Etappe 3: Über den breiten Nordwest-Rücken vom Carl-von-Stahl-Haus, 1733 m, zum Schneibstein, 2276 m, aufsteigen. Vom Gipfel führt der Weg über welliges Fels- und Schrofengelände zur Windscharte, 2103 m, und weiter hinunter zum idyllisch gelegenen Seeleinsee, 1809 m. Nach einem erneuten Aufstieg zum Hochgschirr, 1949 m, beginnt auf der anderen Seite des Sattels der lange Abstieg durch das lanschaftlich reizvolle Landtal. Über das Wildtörl, 1290 m, gelangt man schließlich auf teils versichertem Steig in die Röth. Die Wasseralm, 1416 m, befindet sich auf einer großen Lichtung inmitten der bewaldeten Hochfläche.

Etappe 4: Von der Wasseralm, 1416 m, führt der Weg zunächst über die freie Almfläche, bald in stetem Auf und Ab durch bewaldetes Gebiet bis zu einem kleinen Sattel unterhalb des Halsköpfls. Über Stichweg zum Gipfel, 1719 m, aufsteigen, wo sich ein eindrucksvoller Tiefblick auf den Königssee eröffnet. Vom Sattel zum Schwarzensee, 1568 m, absteigen und über einen Waldrücken hinweg weiter zum Grünsee, 1474 m. Nun den Kessel des Grünsees über die "Himmelsleiter", wie der steil über Holzstufen nach oben führende Steig häufig genannt wird, verlassen. Zuletzt in einem Bogen hinunter zum Kärlingerhaus, 1631 m.

Etappe 5: Zunächst leicht bergab, bald wieder ansteigend geht es vom Kärlingerhaus, 1631 m, am Fuß des Viehkogels entlang hinauf zum Hirschentörl, 1876 m. Jenseits der Scharte zur verfallenen Schönbichlalm absteigen, wo der Weg vom Riemannhaus über das Zirbenmarterl einmündet. Nun durch das "Himmelreich" und zuletzt über steiles Schrofengelände zum Hundstodgatterl, 2188 m, aufsteigen. Von hier durch das wellige Hochtal der Hundstodgruben hinunter zum Trischübelpass, 1764 m. Hier beginnt der steile Abstieg ins Wimbachtal. Nach Überwindung der Steilstufe durch den Banngraben geht es flach absteigend durch das breite Wimbachgries hinunter zur Wimbachgrieshütte, 1327 m.

Etappe 6: Sanft abfallend führt der breite Fahrweg von der Wimbachgrieshütte, 1327 m, durch das wildromantische Wimbachtal zum bewirtschafteten Wimbachschloss, 931 m, und weiter hinunter bis zum oberen Ende der Wimbachklamm, 699 m. Hier quert man nach Osten hinüber zur Straße, die von der Wimbachbrücke heraufkommt. Ca. 100 m nach der Einmüdung in die Straße zweigt eine breite Forststraße ab. Dieser über die Stubenalm, 1145 m, zur Mitterkaseralm, 1412 m, folgen. Ab hier auf schmalem Steig zur Falzalm, ca. 1630 m, aufsteigen und über einen lezten Aufschwung hinauf zum Watzmannhaus, 1930 m, auf dem Felsvorsprung des Falzköpfls.

Etappe 7: Vom Watzmannhaus, 1930 m, über schrofigen Steig bis unter die Hocheck-Schulter aufsteigen. Hier beginnt der drahtseilversicherte Steilaufschwung, der sogenannte Hochstieg. Oberhalb der Felsstufe den Steigspuren über gerölliges, schrofendurchsetztes Gelände am Kamm entlang zum Gipfel des Hocheck, 2651 m, folgen. Auf dem gleichen Weg zurück zum Watzmannhaus, 1930 m, und weiter hinunter zum Almboden der Falzalm, ca. 1630 m. Hier zweigt der zum Teil felsige Falzsteig zur Kührointalm ab. Einige Passagen sind mit Drahtseilen versichert. Von der Kührointhütte auf der gleichnamigen Alm, 1420 m, durch dichten Wald über die Klingeralm, 923 m, und vorbei am Start der Kunsteisbahn nach Königssee absteigen, 607 m.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug nach Berchtesgaden und weiter mit dem Bus in Richtung Buchenhöhe bis zur Haltestelle Klaushöhe. Von hier zu Fuß über die Rossfeldstraße zur Enzianhütte (ca. 3 km).

Rückfahrt vom Ziel- zum Startpunkt: Mit dem Bus vom Parkplatz Königssee zur Klaushöhe mit einmaligem Umsteigen in Berchtesgaden (ZOB).

Anfahrt

Aus Richtung München auf der A8 bis zur Ausfahrt Bad Reichenhall und weiter über die B20 nach Berchtesgaden. Von hier der B319 über den Obersalzberg bis zur Mautstelle Süd der Rossfeldstraße auf der Klaushöhe folgen.

Aus Richtung Salzburg auf der A10 bis zur Ausfahrt Salzburg Süd, weiter über die B160 und B305 nach Unterau. Nun der B319 bis zur Mautstelle Süd der Rossfeldstraße auf der Klaushöhe folgen.

Vom Parkplatz zu Fuß über die Rossfeldstraße zur Enzianhütte (ca. 3 km). Alternativ kann man mit dem Auto über die mautpflichtige Rossfeldstraße weiter bis zur Enzianhütte fahren und hier parken.

Parken

Parkplatz Mautstelle Süd an der Rossfeldstraße

Weitere Informationen

Berghütten: www.purtschellerhaus.euwww.stahlhaus.at; www.dav-berchtesgaden.dewww.kaerlingerhaus.de; www.wimbachgrieshuette.dewww.davplus.de/watzmannhaus

Regionalverkehr: www.rvo-bus.de

Informationen zur Region: www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de

Ausrüstung

Normale Bergwanderausrüstung. Für die Überschreitung des Hohen Göll kann evtl. ein Helm (Steinschlaggefahr!) und ein Klettersteigset hilfreich sein.

Sicherheitshinweise

Für die Überschreitung des Hohen Göll und die Besteigung des Hocheck sind absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich! In schattigen Mulden ist auch im Sommer mit kleineren Schneefeldern zu rechnen, die unangenehm zu queren sind. Bei schlechter Sicht wird die Orientierung im Hagengebirge und im Steinernen Meer schnell schwierig.

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