Hochkalter (2.607 m) über Blaueis - Hochtour in Bayern

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Stadler

Das einfache, aber dennoch schöne Gipfelkreuz auf dem Hochkalter.
An der Hocheisspitze sind schön die Schichtungen der Kalkalpen zu sehen.
Abstieg vom Hochkalter.
Gipfelselfie Stefan Stadler auf dem Hochkalter.
Gipfelkreuz der Blaueisspitze hoch über dem Berchtesgadener Talkessel.
Gipfelpanorama von der Blaueisspitze (2481 m)
Steinmann auf der Blaueisspitze mit Hochkalter im Hintergrund.
Übersichtsbild Blaueis - Hochtour auf den Hochkalter - Topo
Hochkalter (2.607 m) über Blaueis - Topo
Der Blick zurück, kurz nach der Blaueishütte.
Wegweiser zum Gletscher.
Wir befinden uns im ewigen Schatten - die Blaueishütte ist in der Sonne.
Mit Steigeisen den sehr steilen Gletscher aufwärts.
Schöner Fels und ein neues Stahlseil.
Es kommen noch zwei Bergsteiger über den Blaueisgletscher.
Aussicht und Genuss an der Schärtenalm.
Spiegelung am Hintersee.

Die Tour

Fels und Eis: Wir steigen auf dem Eis im ewigen Schatten zwischen Blaueisspitze und Hochkalter an. Und erreichen über sonnigen Fels den Gipfel!

Das Blaueis hat ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Es ist die einzige Hochtour in den Berchtesgadener Alpen. Natürlich gibt es am Hochkönig die übergossene Alm und auch am Watzmann noch ein paar Eisreste. Aber eine nennenswerte Eistour gibt es bei den prominenten Nachbarn nicht. Die Tour über den steilen Blaueisgletscher hingegen ist anspruchsvoll geblieben und nichts für schwache Nerven: Die Randkluft sollte im Frühsommer kaum ein Problem sein. Doch vor allem spät in der Saison kann sie launisch werden. Dann lässt sie auch waghalsige Bergsteiger nicht mehr passieren. Weiter geht es entlang eines neu installierten Klettersteig, für den ich die Bewertung B/C vorschlage. Ja, richtig! Ein neues Stahlseil! Anscheinend soll die (noch) schöne Hochtour so lange wie möglich dem Klimawandel trotzen. Also gilt es schnell zu sein und aus mehreren Gründen die Tour nicht auf die lange Bank zu schieben!

Nach der Schweizer Hochtourenskala ist die Tour als wenig schwierig - WS einzustufen.

Autorentipp

Beim Abstieg kommen wir an der urigen Schärtenalm vorbei. Bei schöner Aussicht auf den Hintersee werden uns leckere, selbst gemachte Kuchen schmecken!

Info

Schwierigkeit
II
40°
PD
schwer
Aufstieg
1100 hm
Abstieg
1100 hm
Tiefster Punkt Blaueishütte
1651 m
Höchster Punkt Hochkalter
2607 m
Dauer
6:00 h
Strecke
5,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Blaueishütte

Ziel

Blaueishütte

Weg

Aufstieg: Los geht es den markierten Weg nach Süden taleinwärts. Wir bleiben immer im Talgrund und steigen bis zu den ersten Schneeresten an. Jetzt haben wir mehrere Möglichkeiten. Entweder wir wechseln bald linkshaltend auf den Fels oder wir gehen noch ein Stück auf den Gletscherresten weiter. Wir können ein paar Bänder, die alle nach links ziehen nützen, müssen uns dann aber einen Weg über die Gletscherschliffplatten suchen. Weiter oben kommen wir dann wieder auf den Gletscher, der zuletzt bis 40 Grad steil wird. Crux der Tour ist die Randkluft. Hier gab es leider auch schon folgenschwere Unfälle. Am rettenden Stahlseil eingehängt, führt uns dieses auf interessanten Fels weiter aufwärts. Dann haben wir die Möglichkeit, einen Abstecher zur Blaueisspitze zu machen. Oder wir gehen direkt bis ganz in die Blaueisscharte nach oben. Hier geht es am einfachsten auf der Südseite in einem Kamin weiter. Dann wechseln wir wieder auf die Nordseite, wo wir genau schauen müssen, dass wir die einfachste Linie finden. Ein Band weist uns den Weg bis knapp unter den Gipfel und über eine Platte erreichen wir diesen. Berg Heil!

Abstieg: Der Abstieg erfolgt über den markierten Normalweg. Wir gehen immer leicht westlich (links) vom Grat über den Kleinkalter und den Rotpalfen abwärts. Nach dem schönen Fleck klettern wir einige Steilstellen (UIAA II) nach Osten (rechts) ab und erreichen wieder einen gut zu erkennenden Steig im Schotter. Dieser führt uns zurück zur Blaueishütte.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Vom Intercity Bahnhof Freilassing mit der Berchtesgadener Land Bahn nach Berchtesgaden und weiter mit dem Bus Nr. 846 zum Hintersee.

Anfahrt

Wir verlassen die Tauernautobahn A10 an der Anschlussstelle Salzburg Süd und fahren rechts auf die B305 nach Berchtesgaden. Durch Berchtesgaden an den Ampeln immer gerade und an zwei Kreisverkehren ebenfalls "gerade" drüber nach Ramsau (immer im Talgrund auf der B305 bleiben).

Von Westen kommend erreicht man die Ramsau auch von Lofer oder Bad Reichenhall über die "Wachterl" Passstraße.

Jetzt fahren wir durch die Ortschaft Ramsau und kommen über eine ansteigende, kurvige Straße zum Parkplatz-Holzlagerplatz.

Parken

Der große Wanderparkplatz am Hintersee kostet derzeit 7 EUR pro Tag (Stand 2020). Auf der Straße einige hundert Meter weiter Richtung Osten befindet sich ein weiterer Parkplatz (Holzlagerplatz), der kostenlos ist.

Weitere Informationen

Touristinfo Ramsau ; Blaueishütte (Webcam aufs Blaueis) ; Schärtenalm ; Alles was mich bewegt findet ihr auf meiner Homepage und meine aktuellen Unternehmungen poste ich auf meinem Facebook-Profil.

Ausrüstung

Hochtouren- und Klettersteigausrüstung mit Steigeisen, Pickel, Helm, Klettergurt, Klettersteigset. Ein Seil wird bei guten Bedingungen und entsprechendem Können nicht benötigt.

Sicherheitshinweise

Wenn der Gletscher schon blank ist, ist das Blaueis sehr anspruchsvoll. Ebenfalls wird die Randkluft im Sommer immer größer. Also im Jahresverlauf nicht zu spät dran sein!

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V