Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2006 hm |
Abstieg
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2015 hm |
Tiefster Punkt | 780 m |
Höchster Punkt | 2726 m |
Dauer
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9:00 h |
Strecke
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13,8 km |
Großer Bettelwurf (2726 m) über Wechselspitz und Osteck
Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher
Die Tour
Großartiger Anstieg für Geübte auf einen markanten Karwendelgipfel über Absam und Hall in Tirol.
Dieser anspruchsvolle Anstieg auf den Bettelwurf führt über die Halltalerhütte auf den Hüttenspitz, dann hinunter in die Wechselscharte und von dort auf die Große Wechselspitze (auch: Fallbachkarspitze). Nun über den langen und ausgesetzen Verbindungsgrat zum markanten Ostgipfel ("Osteck") und über diesen zum Hauptgipfel des Gr. Bettelwurfs. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg hinunter ins Halltal und zurück zum Parkplatz.
Autorentipp
Auf möglichst trockene Verhältnisse sollte bei dieser Tour besonders geachtet werden.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Absam-Eichat, Parkplatz
Ziel
Großer Bettelwurf (2726 m)
Weg
(1) Parkplatz (779 m) - Hüttenspitz (1858 m): Vom Parkplatz auf der in nordwestlicher Richtung in den Wald führenden Forststraße, bis nach ca. 800 m rechts ein Wanderweg abzweigt (Achtung: keine Hinweisschilder). Diesem Weg, zunächst flach dann in Serpentinen zunehmend steiler, folgen wir bis zur Halltalerhütte (privat, kein Ausschank). Von hier weiter Richtung Alpensöhnehütte (auch Winklerhütte genannt; privat, kein Ausschank). Kurz vor Erreichen der Hütte halten wir uns an den aufwärts führenden Steig, erreichen eine große Wiese (mit Holzbank) und folgen weiter dem im Steilwald nach oben führenden Steig. Auf ca. 1550 m (Gedenkkreuz) wird der Blick kurz frei auf die mächtige "Bettelwurfwand" (laut AV-Karte; von den Einheimischen "Winklerwand" genannt). Hier quert der Weg durch den Latschengürtel in eine Felsrinne, in der hin und wieder die Hände zum Einsatz kommen (UIAA 1). Die Rinne verlassen wir nach links, erreichen eine Schotterreiße und anschließend erneut einen Latschengürtel, durch den uns der Steig nun bis zum Gipfel des Hüttenspitz führt. Der gesamte Wegverlauf ist sehr gut markiert.
(2) Hüttenspitz - Wechselscharte (1760 m) - Große Wechselspitze (bzw. Fallbachkarspitze, 2316 m): Vom Gipfel des Hüttenspitz folgen wir dem spärlicher markierten, aber gut sichtbaren Steig, hinab in in die Wechselscharte. Dieser Abstieg ist stellenweise ausgesetzt, erfordert immer wieder den Einsatz der Hände (UIAA 1) und im letzten Abschnitt leichte Kletterei (UIAA 2).
In der Wechselscharte ist der weitere Wegverlauf durch die "Nägelwand" durch die Stahlseilversicherung klar vorgegeben. Stahlseil und Verankerungen wurden vor kurzem erneuert und entsprechen modernen Klettersteigstandards. Mithilfe des Stahlseiles überwinden wir die kurze Steilwand von ca. 50 Hm und folgen anschließend dem Steig durch den Latschengürtel. Bei der Abzweigung Richtung "Fallbachkar" (Holzschild) und Kleine Wechselspitze steigen wir links weiter nach oben. Wo sich der Latschengürtel aufzulösen beginnt, erreicht unser Steig eine Gratschulter mit einer langen Holzstange. Hier wechseln wir - zuerst enige Meter absteigend - in die auffallende markante Felsrinne, die von hier gut sichtbar Richtung Gipfel führt. Steigspuren und vereinzelte rote Farbmarkierungen erleichtern die Wegfindung, erfordern aber nun deutlich mehr Achtsamkeit. Die Felsrinne erfordert an einigen Stellen den Einsatz der Hände (UIAA 1) und Trittsicherheit, der Fels ist machmal splittrig. Anschließend erreichen wir über eine Grashang eine Gratschulter. Hier rechtshaltend in leichter Kletterei (UIAA 2) über eine kurze Felsstufe und anschließend wieder über einen kurzen Grashang erreichen wir den Sattel im Südgrat zur Wechselspitz - unterhalb des letzten Steilaufschwungs zum Gipfel. Wir wechseln nun in die Ostseite (nach rechts) und klettern in etwas brüchigem Fels auf den markanten Riss zu, der die Ostwand des Gipfelaufbaus durchzieht (UIAA 2+). In der steilsten Stelle erleichtern einige Eisenklammern die Kletterei. Anschließend folgen wir wieder den Steigspuren und erreichen in wenigen Minuten den Gipfel der Wechselspitze (Fallbachkarspitze).
(3) Große Wechselspitze (2316 m) - Großer Bettelwurf (2726 m): Vor uns liegt nun der schmale, gezackte und nach beiden Seiten steil abfallende Verbindungsgrat zum mächtigen Massiv des Großen Bettelwurfs. Der grobe Wegverlauf ist durch diesen auf- und absteigenden Grat klar vorgegeben. Konkret halten wir uns entweder direkt am Gratrücken, überwiegend aber unterhalb des Grates in der rechten (östlichen Flanke). Immer wieder sind hier Steigspuren zu erkennen und auch gelegentliche Steinmännchen zeigen den leichtesten Weg (keine Farbmarkierungen). Ein hohes Maß an Konzentration und Trittsicherheit sind hier erforderlich, zumal dieser Abschnitt in der Regel ohne Seilsicherung begangen wird. Kletterpassagen (UIAA 2+) und ausgesetzte Gehpassagen wechseln einander ab, bis der schmale Grat in den breiten Rücken mündet, der zu den Steilwänden das Bettelwurf-Ostecks emporzieht. Über diesen Rücken unschwierig empor. Unterhalb der ersten steilen Plattenwände queren wir nach links (Steinmann) und anschließend über eine ausgewaschene Felsrinne (UIAA 1+) aufwärts. Immer leicht linkshaltend erreichen wir eine Schlucht bzw. Felsrinne. Ein großer roter Pfeil zeigt hier nach rechts und wir folgen dem Schluchtverlauf aufwärts (UIAA 2+, ein kurze Stelle 3-) bis knapp unterhalb des Grates. Nun links über die zuerst kleinsplittrige, dann plattige Felswand (UIAA 3) ca. 40 m empor (Seilsicherung für Nachsteiger hier gut möglich; Sanduhr, 1 Haken). Anschließend wieder leichter (UIAA 1+) direkt auf den Grat und über mehrere Aufschwünge - der letzte bietet noch einmal eine kurze, originelle Kletterstelle (UIAA 3) - zum Osteck des Bettelwurfs. Über den flachen Grat einfach und in wenigen Minuten zum Hauptgipfel.
(4) Abstieg: Der Abstieg erfolgt über den Normalweg, den "Eisengattergrat". Seilversicherungen und Markierungen machen die Orientierung einfach, Trittsicherheit und Konzentration sind in dem felsigen und teilweise schottrigen ersten Teil des Abstiegs allerdings erforderlich (ca. 300 Hm). Anschließend über den Grasrücken auf gut markiertem und teilweise neu angelegtem Bergweg weiter abwärts Richtung Halltal bzw. Absam-Eichat. Beim großen Trinkwasserstollen erreichen wir die Fahrstraße ins Halltal. Dieser folgen wir ca. 900 m bis zur kleinen Kapelle am linken Straßenrand, dann links in den Wald und über die Forststraße zurück zum Parkplatz.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit Regionalbus 503 bis Absam-Eichat, Haltestelle Bettelwurfsiedlung. Von hier ca. 700 m/12 min zum Ausgangspunkt/Parkplatz. Fahrplanauskunft
Anfahrt
Auf der A12-Inntalautobahn bis Ausfahrt Hall Mitte. Weiter nach Absam und Richtung Gnadenwald. Unser Ausgangspunkt befindet sich ca. 600 m nach dem Gasthof Walderbrücke auf der linken Seite der Straße nach Gnadenwald.
Parken
Geräumiger, eingezäunter und gebührenfreier Parkplatz ca. 600 m nach dem Gasthof Walderbrücke Richtung Gnadenwald.
Weitere Informationen
Ausrüstung
Leichte, klettertaugliche Bergschuhe, Helm. Klettergurt, Seil, Bandschlingen und Karabiner nach eigenem Ermessen. Biwaksack, Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon (fast durchgehende Netzabdeckung). Ausreichend zum Trinken!
Sicherheitshinweise
Diese Bergtour weist zahlreiche Passagen in schrofigem, absturzgefährdetem Gelände sowie mehrere Kletterstellen (UIAA 1 bis 3) auf. Trittsicherheit und Eigenverantwortung sind in besonders hohem Maß gefordert, zumal eine Seilsicherung nur an einzelnen Schlüsselpassagen möglich und sinnvoll ist.