Gedererwand (1398 m) von Aschau am Chiemsee

Bergwanderung auf die "kleine" Schwester der bekannten Kampenwand (1668 m)

Wie eine uneinnehmbare Festung ragt der Felskamm der Gedererwand (1398 m) von den Weidewiesen der Maureralm in den Himmel empor. Wer diesen famosen Anblick genießt, ist von der Maisalm kommend eigentlich schon zu weit gegangen, denn der unmarkierte Einstieg in den Trampelpfad erfolgt noch in der Waldzone. Welch Erlebnis, auf der nur schwach markierten Nordroute auf Tuchfühlung zu dieser für die geringe Höhe mächtigen Felsbastion zu gehen. Nach der Querung unterhalb des markanten Zwölferturm-Pfeilers führt ein Felskamin auf die Sonnenseite des Berges. Die südlich gelegene Kampenwand erscheint nun zum Greifen nahe. Obwohl der weitere Anstieg zur Gedererwand auf der offiziellen Wanderroute verläuft, ist auch hier Trittsicherheit gefragt. Bis zum Gipfel müssen zwei Geländeköpfe überschritten werden, unterwegs flößen höhlenähnliche Löcher und Spalten Respekt ein. Geschickt windet sich der Steig um vereinzelte Hindernisse herum, bevor er durch Latschen dem Gipfelkreuz am östlichen Ende der Gedererwand zustrebt. Als „kleine Schwester“ der Kampenwand (1668 m) zu gelten, mindert das Bergerlebnis in keinem Fall. Wie bei Geschwistern üblich, ähneln sich die Felskämme der beiden Berge enorm. Beeindruckend ist auch das Bergpanorama inklusive Tiefblick zum nahen Chiemsee.

Autorentipp

Freundliches Ambiente und schmackhafte Küche: Nach Besteigung der Gedererwand ist eine Einkehr in der Maisalm beinahe ein Muss.