Salzburger Straße 34, 83435 Bad Reichenhall, Deutschland
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Friedhof Sankt Zeno
Beschreibung
Friedhof Sankt Zeno in Bad Reichenhall
Seit 1136 gilt das Kloster als seelsorgerisches und geistig-kulturelles Zentrum im Reichenhaller Tal und kann mit einem kleinen Spaziergang umrundet werden, der noch dazu einen weiten Blick über Bad Reichenhall gewährt. Sein Friedhof, dessen alter Teil unter Denkmalschutz steht, birgt zusammen mit dem Kloster nicht nur ein wichtiges Kraftfeld der Stadt, sondern auch viele Grabmale von Reichenhaller Berühmtheiten aus vergangenen Zeiten.
Besondere Grabmäler
Gleich rechts neben dem seitlichen Kirchenausgang an der Mauer der Kirche ist das Jugendstil-Grabmal des Ritters von Brandl aus dem Jahr 1896. Ein goldener Genius symbolisiert die Baukunst, die dem einfachen Bauernsohn Franz Brandl zu Ruhm und Wohlstand verhalf. Als Ingenieur im Eisenbahnbau, später als selbstständiger Bauunternehmer, erarbeitete er sich ein großes Vermögen und wurde sogar von dem bayerischen König Ludwig dem II. als einer der wichtigsten Mitarbeiter zu seinen zahlreichen Bauprojekten berufen, die noch heute die Menschen und Staunen und Bewunderung versetzen. Seinen Lebensabend verbrachte der vom König geadelte Ritter von Brandl in seiner Jugendstilvilla in Bad Reichenhall, das Senklot in der Hand des Genius auf seinem Grab erinnert noch heute als Symbol an seine Redlichkeit.
Weiter an der Mauer, in der Nähe des Leichenschauhauses, befindet sich das Grab der Familie Hünn. Carl Hünn war von 1870 bis 1878 der Leiter des Kurorchesters und ist der Komponist des bekannten Reichenhaller Liedes. Auch die Familie Mack ist im Friedhof St. Zeno begraben, denen Bad Reichenhall die Gründung des Dianabades mit seinen einst weltberühmten Pneumatischen Kammern und die Produktion von zahlreichen Latschenkiefernölprodukten verdankt. Das Grab der Familie Zugschwerdt hingegen erinnert an den Gründer der Reichenhaller Zeitung, die am 2. Januar 1841 als Erstausgabe des Wochenblattes für das Königliche Landgericht Reichenhall in Druck ging und bis heute als Reichenhaller Tagblatt herausgegeben wird. Es ist an der Mauer südöstlich der Leichenhalle zu finden.
Historisches:
Die Augustinerchorherren des Klosters St. Zeno hielten an ihren Privilegien für Taufe und Friedhof fest. Keine der anderen Kirchen verfügten über einen Friedhof innerhalb der Stadtmauern. Im Jahr 1950 wurde der Friedhof mehrmals erweitert, im Besonderen der Urnenfriedhof. Die Toten der Reichenhaller Prominenz sind überwiegend an der Kirchenmauer, in ihrer Nähe, oder längs der Friedhofsmauer beerdigt. Manche der Grabstätten sind künstlerisch ausgestattet. Heute steht der alte Teil des Friedhofs, der durch eine Mauer abgetrennt ist, unter Denkmalschutz.
Und besonders spannend: bis zur Eingemeindung von Marzoll und Karlstein 1978 war der Friedhof St. Zeno der einzige Friedhof Bad Reichenhalls.