Veranstalter | Sabine Sommer |
Veranstalter-Adresse | 81671 München, Deutschland |
Quelle | Stadt Passau - Veranstaltungen |
Festvial Out Of The Box: The Resonance of Time
Studienkirche St. Michael
Werksviertel-Mitte Kunst
Die Veranstaltung
“Casting Light on the Shards of Time” (Sieverts/Witzthum)
„The Patience of Trees“ (Dobrinka Tabakova)
Künstler:
O/Modernt Kammerorchester
Casting Light on the Shards of Time
Cantus Caliginosus /Lass mich deine Leiden singen & Bells - Henning Sieverts // Shofarim - Emmanuel Witzthum
Was bedeutet „kulturelles Erbe“? Woran erinnern wir uns? Was macht uns unverwechselbar? Das Festival Out Of The Box vom 11. Januar bis 2. Februar 2025 steht unter dem Titel „The Resonance of Time“. Drei Wochen lang wird das Festival an 13 Orten in Bayern in über 40 Veranstaltungen ein Ort der Auseinandersetzung und des Austauschs sein, um sich diesen Fragen künstlerisch zu nähern.
Der Eintrittspreis für alle Veranstaltungen ist frei wählbar und wird vor Ort entrichtet.
Ticketreservierung: https://outofthebox.art/book/?date=298
Die beiden Werke „Lass mich deine Leiden singen“ und „Bells“ wurden ursprünglich im Jahr 2014 für das in Kloster Irsee stattfindende Festival TONSPUREN komponiert und uraufgeführt und finden als Wiederaufnahme Eingang in das Programm von „The Resonance of Time“. Während „Bells“ auf einer Transkription der Kirchenglocken der Klosterkirche Irsee aufbaut, ist „Cantus Caliginosus / Lass mich deine Leiden singen“ eine musikalische Auseinandersetzung mit der Euthanasiegeschichte des Kloster Irsee im Nationalsozialismus und knüpft so an ein schmerzhaftes Kapitel deutscher Geschichte an,. Die beiden Stücke werden vom O/Modernt Kammerorchester unter Mitwirkung des Komponisten und Kontrabassisten Henning Sieverts als Solisten aufgeführt.
Inspiriert von Henning Sieverts Komposition „Bells“ schreibt Emmanuel Witzthum ein Stück für Blechbläser-Quartett. In der christlichen Kultur repräsentieren die Kirchenglocken die gesamte Bandbreite des Lebens und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Sie stehen für Geburt, Tod, Hochzeit, aber auch für das gemeinsame Gebet, oder sie werden als Warnsignal oder Ausdruck besonderer Freude eingesetzt. Eine Entsprechung fand Witzthum in der Tradition der jüdischen Gebetskrummhörner, der Shofarim. Seine Komposition verbindet so in der klanglichen Assoziation zu kirchlichen Bläserchören die jüdische mit der christlichen Kultur und erinnert an die universelle Funktion religiöser Rituale und Bräuche als gemeinschafts-, sinn- und identitätsstiftende Elemente. Das Bedürfnis nach Spiritualität wird so zu einem Bestandteil des Alltags und verbindet Menschen über Kontinente, Religionen und Kulturen hinweg.
The Patience of Trees - Dobrinka Tabakova
Tabakovas Komposition “The Patience of Trees” für Streichorchester, Solo-Violine und Percussion ist eine deutsche Erstaufführung. Das Werk beschreibt den Weg eines Baums vom ersten Keimen des Samenkorns bis sich seine Zweige in den Himmel strecken und fügt so dem Titel „The Resonance of Time“ die Dimension des zyklischen Verstreichens von Zeit in der Natur als Gegenentwurf zum linearen Verständnis von (Kultur-)Geschichte hinzu. Zugleich thematisiert „The Patience of Trees“ die Frage, wie die Klänge der Natur in unserer Erinnerung mit Klängen und Geräuschen menschlichen Ausdrucks verschmelzen. So reihen sich zum Beispiel das Rascheln von Blättern oder das Knirschen von Schnee neben ein Wiegenlied, das uns vorgesungen wurde und heute Teile unserer Identität formt, die immer eine Mischung aus den gleichermaßen virtuellen Dimensionen Erinnerung und Zukunftsentwurf ist.