Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1776 hm |
Abstieg
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1789 hm |
Tiefster Punkt | 651 m |
Höchster Punkt | 2350 m |
Dauer
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10:00 h |
Strecke
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14,7 km |
Brentnerkar und Kl. Hochkasten
Quelle: Alpenverein-Gebirgsverein, Autor: Wolfgang Drexler
Die Tour
Eine Saisonabschluss-Skitour für „Extremisten“, die bereit sind, für den letzten Schnee wirklich alles zu tun …
… also Ski und Schuhe drei Stunden lang durch teilweise schwieriges Gelände am Rücken zu tragen.
Das Brentnerkar (auch: Prentnerkar) weist selbst im Mai fast immer noch genug Schnee für eine unterbrechungsfreie Firn-Abfahrt auf, Haken dabei ist allerdings ein extrem langer Zustieg: Für eine Abfahrtslänge von ca. 700 HM muss man vorab mehr als 800 HM zu Fuß in Kauf nehmen, wobei auch eine lange Querung zu absolvieren ist, die schon bei guten Verhältnissen mit einer Skiausrüstung am Rücken wenig genussreich ist. Diese Querung oberhalb der sogenannten „Schoißmauer“ ist auch der Grund, warum ein Zustieg zu Zeiten, wo dort noch Schnee und Eis liegt, extrem schwierig und ziemlich gefährlich ist. Daher wird das Brentnerkar de facto nur im April und im Mai befahren.
Belohnt wird man für den außergewöhnlich großen Aufwand mit einer spektakulären Landschaft bei einem hochalpinen Erlebnis „zwischen“ allen Jahreszeiten.
Autorentipp
Auch ein Aufstieg durch die „Dietlhöll“ mit Überschreitung des Gr. Hochkasten kommt als Zustieg zum Brentnerkar in Frage.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Bärenalm
Ziel
Parkplatz Bärenalm
Weg
Die gesamte Route bis zum Brentnerkar ist unmarkiert und entspricht dem Zustieg zum Ostgrat des Kl. Hochkasten.
Beim Parkplatz Bärenalm überquert man eine Brücke über die hier noch junge Steyr und geht in Richtung Dietlgut auf der Forststraße zurück bis zur ersten Abzweigung nach links. Dort an einem Schranken vorbei am Forstweg insgesamt drei Kehren bergwärts; nach der dritten Kehre, in der ein neuer Fahrweg nach rechts abzweigt, weiter am Hauptweg bis zur nächsten markanten Linkskurve: Hier zweigt kaum sichtbar (Steinmänner wurden in der Vergangenheit immer wieder entfernt) nach rechts (bergwärts) ein schmaler Pfad ab, den es zu finden gilt. Man folgt diesem Pfad, bis er sich nach kurzer Zeit im Wald nach rechts wendet und sich in einer (tlw. künstlich angelegten) Lichtung verläuft. Auf der gegenüberliegenden Seite dieser Lichtung sucht man einen Hochsitz und den dahinter schräg nach rechts oben verlaufenden alten Jagdsteig mit deutlicher Steineinfassung. Hat man diesen Steig einmal gefunden, dann ist der weitere Aufstieg bis zur Jagdhütte nicht mehr zu verfehlen.
Hinter der Jagdhütte gleich wieder bergwärts (und nicht der Pfadspur nach rechts folgend), bis man im lichten Wald den schwach ausgeprägten Steig wieder entdeckt hat, der sich in Kehren nach oben windet. Am oberen Ende des Bergwaldes etwas links haltend weist deutlicher Ausschnitt den weiteren Aufstieg durch die Latschen, der hier teilwiese sehr steil bergauf verläuft. In einer Höhe von ziemlich genau 1500 Metern wendet sich der Pfad über einen kleinen Felsrücken plötzlich nach rechts und führt zu einer markanten Wasserrinne hinab. Von dort geht es auf deutlich ausgeprägten Wegspuren weiter bis zum „Eislueg“, das beim Vorbeigehen leicht zu übersehen ist, sich aber meist durch einen plötzlich auftretenden kalten Luftzug von oben verrät.
Das Eislueg ist eine kleine Höhle direkt unter dem Wandfuß, die ganzjährig Eis führt und unter Naturschutz steht.
Vom Eislueg geht es in Richtung Brentnerkar etwas unterhalb der Steilwände im Geröll schräg auf und ab, wo Steinmänner den Weg weisen. Knapp vor dem Kar ist ein kurzer Abstieg in schrofigem Gelände unbedingt erforderlich: Bleibt man oberhalb, dann schafft man den Einstieg ins Kar anschließend nicht mehr.
Sobald man das Brentnerkar erreicht hat, ist man meist auch beim Schnee angelangt und kann durch das Kar auf Ski und mit Fellen aufsteigen. Für den sehr steilen Ausstieg aus dem Kar braucht man allerdings Steigeisen und muss die Ski wieder am Rucksack tragen.
Vom Ausstieg nach rechts geht es über schrofige Felsbänder hinauf auf den Gipfel des Kl. Hochkasten. Bei ausreichender Schneelage kann man in einer breiten Rinne etwas weiter nördlich auch auf Ski fast bis zum Gipfel aufsteigen.
Für die Abfahrt folgt man der Aufstiegslinie, wobei die Einfahrt ins Kar aufgrund ihrer Enge und Steilheit unter Umständen eine echte Herausforderung darstellen kann.
Der Rückweg vom Kar ins Tal erfolgt auf derselben Route wie der Aufstieg.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug zum Bahnhof Hinterstoder und weiter mit den Linien 431 und 432 zum Parkplatz Bärenalm.
Alternativ mit dem Taxi vom Bahnhof zum Ausgangspunkt der Tour.
Anfahrt
A9 - Ausfahrt Sankt Pankraz bzw. Roßleiten, durch den Ort Hinterstoder taleinwärts bis zum Parkplatz des ehemaligen Skigebietes Bärenalm.
Parken
Gebührenpflichtiger Parkplatz Bärenalm.
Weitere Informationen
Ausrüstung
Skitouren-Ausrüstung und Steigeisen.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
GPS-Gerät und Track sind am Zustieg sehr hilfreich.
Sicherheitshinweise
Die Querung über der „Schoißmauer“ muss weitgehend schneefrei sein, um sie sicher passieren zu können. Auch die Wegfindung ist dort nicht immer ganz einfach, da die Route nur spärlich mit Steinmännern gekennzeichnet ist.
Der Ausstieg aus dem Brentnerkar ist ziemlich eng und extrem steil, sodass Steigeisen unbedingt erforderlich sind.