Auf den Spuren der Erdinger Kunstmaler

Quelle: Landkreis Erding, Autor: Tourismusregion Erding e.V. (Nadine L’Helguen) / AK Erding bewegt - Stadt Erding

Die Tour

Innenstadtspaziergang mit 4 Stationen an der Strecke. (s. Plan)

Nicht wenige Künstler, Maler und Grafiker, sind in Erding geboren oder Bürger von Erding geworden. Wandeln wir auf den Spuren dieser Künstler und entdecken wir die Große Kreisstadt Erding mit anderen Augen.

Autorentipp

Wer jetzt auf den Geschmack an der Stadt Erding gekommen ist und mehr über ihre Sehenswürdigkeiten wissen möchte, kann beim Tourismusbüro oder im Rathaus  eine Stadtführung buchen oder den Erdinger Stadtführer erstehen.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
5 hm
Abstieg
5 hm
Tiefster Punkt 459 m
Höchster Punkt 464 m
Dauer
2:00 h
Strecke
3,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

„Am Stadion“ (kostenlos)

Ziel

„Am Stadion“

Weg

1. Station: Friedhof St. Paul, St. Paul

 Der historische Friedhof St. Paul ist eine grüne Oase mitten in der Stadt, in der Besucher nicht nur auf wertvolle Grabdenkmäler, sondern auch auf eine barocke Kirche stoßen (Foto 1).

Seinen besonderen Reiz erhält dieser Gottesacker durch das Flüsschen Sempt, das mitten durch den Friedhof fließt (1).

Alle Ruhestätten befinden sich im Sektion 1 außer der von Martin Irl und Benno Hauber (Sektion 2).

  •  Grab von Hiasl Maier (1894 – 1933):

„Hiasl Maier Erding“ – wie der Erdinger Wirtssohn Mathias Maier schon als 20- jähriger Kunstmaler signierte – schuf in seinen Werken von rund 500 Ölbildern und Studien eine enge Verbindung zwischen Vaterstadt und Wahlheimat, zwischen Erdinger Land und der Gegend um den Chiemsee  (Foto 2).

  • Grab von Albert Schiestl-Arding (1883 – 1937):

Am 27. April 1883 kam Karl Schiestl zu Welt wo heute Drogeriemarkt Müller steht. Um nicht mit den entfernt verwandten Malerbrüdern Rudolf und Matthäus Schiestl verwechselt zu werden, nannte er sich nach seinem Geburtsort Schiestl-Arding. Er malte Landschaften, Stillleben und Porträts im Freien oder im Atelier. Schiestl gehört zu den Malern eines expressiven Realismus, eher Spielart des Deutschen Expressionismus, der sich in den zwanziger Jahren gebildet hatte (Foto 3).

  • Grab von Martin Irl (1859-1953):

Martin Irl, Meistermaler, Landtags- und Reichstagsabgeordneter war auch Gründer der Erdinger Volksbank (1898) und Ehrenbürger von Erding (1923). Nach ihm ist die Geheimrat-Irl-Straße benannt. Er hat wunderschöne Ölbilder von seiner Stadt Erding gemalt. Im 1887 erwarb er das Haus in der Langen Zeile 21a (jetzt „Das Haus der Handarbeit“),  (Foto 4).

  • Grab von Franz Xaver Stahl (1901 – 1977):

Der große Tiermaler und der wichtigste Erdinger Kunstmaler bis hinein ins späte 20. Jahrhundert. Franz Xaver Stahl wurde am 11. Februar 1901 in Erding geboren. Sein Vater betrieb ein Malergeschäft, dass sein Sohn später übernehmen sollte. Er wächst in Erding auf und verbringt die Ferien bei seinen Großeltern, die von Erding nach Dachau gezogen waren. Dachau, schon um diese Zeit, ein berühmtes Malerdorf, spielte im Leben des Künstlers eine wichtige Rolle. Von Malerhaus bis zum Künstlerhaus erfahren Sie mehr, wenn Sie das Museum Stahl (4. Station) besichtigen (Foto 5).

  • Grab von Magda Bittner-Simmet (1916 – 2008):

Magda Bittner-Simmet, geboren in Erding (im Haus der Großeltern, Haager Str., heute Bäckerei Fleck) als Tochter von Oberstudiendirektor Karl Simmet und der Sängerin Leni Simmet. Sie erlangte als Malerin in München Bedeutung, hat aber ihre Erdinger Wurzeln nie geleugnet und die Verbindung zu ihrer Heimatstadt zeitlebens gepflegt (Foto 6).

  • Grab von Benno Hauber (1924 – 1994):

Benno Hauber kam als Schulbub nach Erding und identifizierte sich bald mit der Stadt, in der er sich zu einem Allroundkünstler entwickelte (Foto 7).

  • Grab von Anton Beil (1949 – 1984):

Anton Beil brachte, als Malermeister, seine Kreativität, seinen künstlerischen Sachverstand und seine Freude an Architektur in Erdings Kulturleben ein. Bereits in jungen Jahren fand seine Liebe zum Zeichnen ihren Niederschlag in zahlreichen Skizzen und Ölgemälden. Bei diesen Werken ging es Anton Beil vor allem um genaue Beobachtung und wirklichkeitsgetreue Wiedergabe des Gesehenen (Foto 8).

  • Das Radfahren und das Mitführen von Hunden auf dem Friedhof St. Paul sind verboten.
  • Toiletten vorhanden
  • Öffnungszeiten: vom 2. Nov. bis 31. März: 7 – 17:45; vom 1. April bis 1. Nov.: 7 – 19:45
  • Wenn Sie den Friedhof südlich verlassen, biegen Sie rechts ab und nehmen Sie den Friedhofweg um die 2. Station zu erreichen.

2. Station: Die Innenstadt, eine wunderschöne Szene, wo sich die Kreativität und die Inspiration der Maler entwickelten (Foto 9).

Am Mühlgraben 3, befinden sich Atelier und Galerie des verstorbenen Erdinger Künstlers Rudolf L. Reiter (1944-2019). Mehrere Kunstwerke vom ihm sind im Museum Erding ausgestellt. Die informelle Malerei, die nach 1951 in Paris geboren wurde und das Erdinger Moos waren wichtige Inspirationsquellen für ihn (Foto 10).

Am Aeferleinweg 1 finden Sie die Stadtbücherei, in welcher ein sehr schönes Gemälde von Harry S. hängt. Der Erdinger Künstler Harry Seeholzer ist Bildhauer, Aktionskünstler und auch ein anerkannter Maler, der den Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung 2008 gewann und der, in 2017, mit dem Kulturpreis der Stadt Erding ausgezeichnet wurde (Foto 11).

Erding ist eine Stadt der Erker: sie sind fast an allen Fassaden der Stadt zu finden, wie Sie Am Rätschenbach (Foto 12) oder in der Langen Zeile (Foto 13) sehen können.

Der Erker war früher der „Fernseher“ der Hausfrauen. Man konnte durch seine Seitenfenster den Bürgersteig vor der eigenen Haustüre beobachten. (2)

Viele Erdinger Häuser verdanken Benno Hauber die Gestaltung ihrer Fassaden, etwa in der Langen Zeile oder der Spiegelgasse. Die „Madonna“ am Frauenkircherl stammt ebenfalls von ihm (Foto 14).

3. Station: Museum Erding, Prielmayerstraße 1

Das „Museum Erding“ verfügt über eine Ausstellungsfläche von über 1000 m², die seine rund 50.000 Objekte umfassende Sammlung in verschiedenen Abteilungen darstellt.

Im Erdgeschoß befindet sich die Sammlung Rudolf L. Reiter. Im Obergeschoß finden Sie die Abteilung „Kunst & Künstler“, in welcher die Kunstwerke der sogenannten Kunstmaler besichtigt werden können. 

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr.

  • Toiletten und Wickeltisch vorhanden

4. Station: Museum Franz-Xaver-Stahl, Landshuter Straße 31

Bei dem Geburts- und Atelierhaus des berühmten, akademischen Tiermalers Franz Xaver Stahl handelt es sich zum einen um ein denkmalgeschütztes Biedermeier-Vorstadthaus aus der Zeit um 1840. Dieses Haus, das nach dem Tode seiner Witwe Margarete im Frühjahr 2014 als Erbschaft an die Stadt Erding ging, hat für die Erdinger Stadt- und Architekturgeschichte große Bedeutung. Im Haus ist alles erhalten geblieben, was Franz Xaver Stahl als Kunstmaler geschaffen hat. Dazu kommen noch die Werke von Johann Georg Schlech, mit dem Margarete Stahl in erster Ehe verheiratet war. Auch er war akademischer Kunstmaler und hat ein großes Oeuvre an Zeichnungen, Studien, Skizzen und Gemälden hinterlassen (Foto 15).

Führungen: Das Museum Franz Xaver Stahl ist am 1. Sonntag im Monat (außer Feiertag) von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Bei Museumsleiterin Dr. Heike Kronseder können unter der Email Adresse heike.kronseder@t-online.de oder telefonisch unter 08122 408 160 Gruppenführungen an allen anderen Tagen vereinbart werden.

  • Durch den Hans-Kogler-Weg und die Straße St. Paul erreichen Sie den Parkplatz „Am Stadion“.

Quellen

  •  (1): http://expedia.de/vc/reisefuehrer/friedhof-st-paul-erding
  • (2): „Erding und Umgebung“ von Erika Beil (1984)
  • Museum Erding, Abteilung „Kunst & Künstler“/ M.A. Harald Krause
  • Albert Schiestl-Arding, Selbstbildnis 1932, Kunsthalle Schweinfurt
  • Foto Magda Bittner-Simmet, magda-bittner-simmet-stiftung.de
  • rudolflreiter.com
  • Museum Franz Xaver Stahl / Dr. Heike Kronseder
  • Foto Franz Xaver Stahl (Fotograf Bauersachs)
  • harry-s.com

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

sämtliche Stadtbuslinien, zahlreiche Regionalbuslinien und die S-Bahn S2 aus Richtung München.

Anfahrt

Mit der S-Bahn S2 aus Richtung München nach Erding (Endstation).

Mit dem Auto über die A 92, A 94, B 388. Wenn Sie die Stadt Erding mit dem Auto erkunden möchten, orientieren Sie sich bitte an den ausgeschilderten Parkmöglichkeiten.

Der Flughafen München liegt nur 13 Kilometer vom Stadtzentrum Erdings entfernt. Die Regionalbuslinie 512 verkehrt zwischen Erding und dem Flughafen München. 

Parken

Parkplatz „Am Stadion“ (P2)

Weitere Informationen

Tourismusbüro: Landshuter Str. 12

Rathaus I-Punkt: Landshuter Str. 1

Öffentliche Toiletten in der Innenstadt: Nagelschmiedgasse (hinter dem Frauenkircherl)

http://www.erding-tourist.de

Ausrüstung

Fotoapparat nicht vergessen.

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