Auf dem Hannemannweg hoch über dem Zillergründl

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Aufstieg zur Plauener Hütte
Blick auf den Speicher Zillergründl
Aufstieg über den Gratrücken zur Zillerplattenspitze
Blick von der Zillerplattenspitze nach Norden in das Herz der Reichenspitzgruppe
Blick von der Zillerplattenscharte zum Eissee
Der Oberboden, ein wahres Kleinod läd zu einer Rast ein
Bis "Klein-Tibet" ist es nicht mehr weit

Die Tour

Vom Speicher Zillergründl zur Plauener Hütte und auf dem einsamen Hannemannweg Richtung Talschluss bis zum herrlichen Oberboden. Von dort über die Hohenaualm zurück zum Adlerblick.

Die Höhenwanderung entlang des Hannemannweges bietet herrliche Ausblicke auf die vergletscherte Reichenspitzgruppe und die südlichen Grenzberge der Zillertaler Alpen. Zudem kann die Rundtour mit einer Besteigung der Zillerplattenspitze (3.148 m) über die Zillerplattenscharte (2.880 m), mit Blick auf den wunderschönen Eissee, erweitert werden. Dann sollte man aber auf der Plauener Hütte nächtigen. Zurück geht es über die Hohenaualm, auch als „Klein Tibet“ bezeichnet, zum Ausgangspunkt.

Autorentipp

Auf dieser Tour lassen sich zusätzlich 2 Gipfel verhältnismäßig leicht erreichen. Siehe Wegbeschreibung.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1100 hm
Abstieg
1100 hm
Tiefster Punkt 1848 m
Höchster Punkt 2478 m
Dauer
7:30 h
Strecke
15,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bushaltestelle Staumauer Zillergrund

Ziel

Bushaltestelle Staumauer Zillergrund

Weg

Nach einer angenehmen Busfahrt von Mayrhofen durch den Zillergrund bis hinauf zur Staukrone auf 1.840 m, geht es zu Beginn durch den knapp 400 m langen beleuchteten Tunnel. Nach dem Tunnel führt uns der Anstieg auf der Straße weiter taleinwärts, bis Wegtafeln zur Plauener Hütte weisen. Die Plauener Hütte bereits vor Augen, folgen wir dem Steig Nr. 502 durch den mit schönen Zirben bewachsenen „Rinderwald“ und erreichen in weiterer Folge das weitläufige vom Gletscher und seinen Bächen geformte Kuchelmooskar. Während des Aufstieges werden die Blicke immer wieder zum imposanten Kuchelmooskees hinaufschweifen. In zahlreichen Kehren erreichen wir schließlich die hoch über dem Zillergrund gelegene Plauener Hütte (2.364 m). Die Schutzhütte ist ein Stützpunkt für hochalpine Bergtouren auf Reichenspitze, Kuchelmooskopf und Wildgerlosspitze sowie für Übergänge ins Rainbach- und Krimmler Achental. Auch ins benachbarte Südtirol lassen sich alpine Wanderungen über das Hl. Geistjöchl ausdehnen. Mit einem letzten Blick auf den Kuchelmooskees und seine Gipfeltrabanten lassen wir die Bergszenerie hinter uns und folgen dem Hannemannweg Nr. 502 nach Süden. Dabei wird uns mit Sicherheit auf der gegenüberliegenden Talseite die Felspyramide des Rauchkofels ins Auge stechen. Genussvoll und ohne viel Höhengewinn erreichen wir auf dem schön angelegten Steig das weitläufige Hohenaukar, welches unter den Wänden der Rainbach- und Zillerplattenspitze vom Hohenaukees begrenzt wird. Die vielfältige Landschaft mit ihrer üppigen Flora lädt immer wieder zum Innehalten und Genießen der Bergwelt ein.

Mit etwas Glück bekommen wir auch den einen oder anderen Steinbock zu Gesicht. Nach gut 1 ¾ Std. Gehzeit und knapp 200 Höhenmetern im Aufstieg erreichen wir im Seekar den Kreuzungspunkt auf 2.475 m, der uns entweder hinauf zur Zillerplattenscharte und weiter zur Zillerplattenspitze oder über Bergwiesen hinunter zum idyllischen Oberboden führt. Von Warnrufen der Murmeltiere begleitet, erreichen wir nach knapp 35 Min. den 2.260 m hohen Kreuzungspunkt im Oberboden, wo wir uns nun nach Norden wenden und am Fuße der steil aufragenden Felsspitzen von Rauchkofel, Kleinspitze und Großem Magner dem Steig Nr. 517 entlang von Bächen und Quellen bis zur Hohenaualm (1.868 m) folgen. Zahlreiche Gebetsfahnen schmücken die bewirtschaftete Almhütte, weshalb sie auch den Namen „Klein Tibet“ trägt. Der letzte Teil der Wanderung führt uns auf dem Schotterweg am Nordost-Ufer des Zillergründl-Speichers in 1 - 1 ½ Std. zurück zum Ausgangspunkt, wobei im Mittelteil nochmals eine kurze Steigung zu überwinden ist.

Mögliche gletscherfreie Gipfelziele von der Plauener Hütte und vom Hannemannweg:

  • Rainbachköpfl (2.690 m)

Dieser unscheinbare Gipfel, der sich knapp 300 Höhenmetern oberhalb der Plauener Hütte befindet, ist der Hausberg und aufgrund seiner grandiosen Ausblicke ein beliebtes Bergziel. Von der Plauener Hütte in 45 Min. erreichbar (T2).

  • Zillerplattenspitze (3.148 m)

Nach ca. 1 ¾ Std. Gehzeit von der Plauener Hütte, zweigt auf 2.475 m der Steig zur Zillerplattenscharte ab, die man nach einer knappen 1 Std. erreicht. Anschließend auf Steigspuren über den Süd- und Südostrücken mitunter in leichter Kletterei (Schwierigkeitsgrad I) in ca. 40 Min. zum Gipfel (T4).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

An- und Rückreise ab Mayrhofen:

Die Linie 8328 Mayrhofen - Zillergrund Staumauer verkehrt von Anfang Juni bis Anfang Oktober in beide Richtungen. Außerhalb dieser Zeiten gilt der Busfahrplan der Nebensaison.

Anfahrt

Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis nach Bärenbad.

Ab hier kommt man mit dem Auto nicht weiter und fährt mit dem Bus zur Staumauer.

Als Busbenutzer profitieren Sie zusätzlich vom „Umweltbonus“. Euro 1,50 für Ihre Jause haben Sie schon mit der Fahrkarte bezahlt.

Parken

Kostenloser Parkplatz

Weitere Informationen

Am Rande… Das Tauernfenster

Markant erheben sich die dunklen und schroffen Felsspitzen und Grate der Zillertaler Alpen in den Himmel. Harte Zentralgneise bilden den inneren Kern des Tauernfensters, das sich durch einen besonderen mineralogischen Reichtum auszeichnet. Zahlreiche und zum Teil sehr seltene Minerale, wie Turmalin, Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst, Magnetit und Fluorit, aber auch verschiedene Erze, locken seit jeher Mineraliensammler aus Nah und Fern in die Zillertaler Berge. Bekannt sind die Zillertaler Alpen vor allem durch den großen Granatreichtum. Nirgendwo sind sie so groß, rein und schön. Bis zum Ende des 19. Jhs. wurden sie vor allem im Zemmgrund sogar gewerblich abgebaut. Wurden sie zuerst als Feuersteine für Flinten verwendet, erkannte man bald ihre Bedeutung als Schmuckstein. Im 17. und 18. Jh. entwickelte sich ein reger Granat-Export der nach Böhmen, wo sich auch mehrere Schleifereien befanden. In dieser Zeit galt das Zillertal als das „Mekka der Granatklauber“. Wegen zunehmender Unrentabilität wurde der Granatabbau in den Zillertaler Alpen im Jahre 1933 endgültig eingestellt.

Ausrüstung

Festes Schuhwerk ist empfehlenswert.

Sicherheitshinweise

Keine besonderen Gefahrensstellen.

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